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Mit der „Wilden Hilde“ auf Achse – Campen als Leidenschaft

„Campen ist für mich Entspannung pur. Es gibt nichts Schöneres!“

Camilla Jacobis große Leidenschaft ist es, mit ihrem Bulli „Wilde Hilde“ auf Campingtouren zu gehen. Egal, ob Kurztrips rund um Berlin oder größere Reisen, am wichtigsten ist der Marketingleiterin dabei die Nähe zur Natur. Ihren Camper parkt sie daher meist auf Wiesen und somit mitten im Zeckengebiet. Da die Spinnentiere gefährliche Krankheitserreger wie das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) übertragen können, setzt Camilla auf Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche. Wir haben bei Camilla nachgefragt, warum das Campen für sie so besonders ist und was sie gegen Zecken unternimmt.

Camilla und ihre „Wilde Hilde“
Zecken gibt es überall – auch auf Campingplätzen. Mit Repellents kann man sie auf Abstand halten. Eine Impfung kann verhindern, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken.

Wie bist du zum Campen gekommen und was reizt dich daran?

Ich bin seit meiner Jugend begeisterte Festivalbesucherin – ganz klassisch mit Zelt im Gepäck. Vor Ort waren immer auch viele Camper, und vor allem die Bullis haben mich wegen des niedlichen Aussehens begeistert. Zelte sind ja auf Dauer doch eher unbequem. Mit Anfang 20 habe ich mich daher entschieden umzusteigen und habe mir einen VW-Bus gekauft – den ich „Wilde Hilde“ genannt habe. Campingbusse sind flexibler und wetterfester als ein Zelt, das am Zielort erst noch aufgebaut werden muss, und ich fühle mich in meinem Bulli wohl. Gerade Schlafen ist darin sehr gemütlich. Im Moment baue ich meine „Wilde Hilde“ aus, da mein Partner und ich zukünftig häufiger zusammen unterwegs sein werden. Bisher war es mit dem Schlafen zu zweit etwas eng, nun möchten wir durch den Ausbau zukünftig im Hochdach schlafen. Das macht die Touren dann noch angenehmer. Für mich ist das Tolle am Campen, dass ich so aus der Stadt rauskomme und Zeit in der Natur verbringen kann. Ich wohne in Berlin, bin aber auf dem Land aufgewachsen, ein richtiges Landei also. Auch wenn ich Berlin mit seinem Trubel liebe, bin ich am Wochenende gern auf dem Land, das entschleunigt. Mein Camper ermöglicht es mir, beides ideal zu verbinden.

„Mir war von Anfang an klar, wenn ich einen Camper kaufe, dass es ein VW-T3 sein muss. Ich liebe die runden Scheinwerfer.“

Auf deinen Ausflügen bist du mit der „Wilden Hilde“, einem VW-T3-Camper, unterwegs. Was macht sie so besonders?

Die „Wilde Hilde“ ist mein 30 Jahre alter, zweifarbiger VW-Bulli. Seit 2018 ist sie auch offiziell ein Oldtimer. Ich habe sie 2012 über eine Anzeige gefunden und wollte sie unbedingt haben. Von Anfang an war mir klar, wenn ich einen Camper kaufe, dann einen T3-Bulli. Meine „Wilde Hilde“ – das war einfach Liebe auf den ersten Blick. Sie hat viele Besonderheiten: Eine davon ist, dass sie maximal 100 km/h fahren kann. Das ist aber nicht schlimm, denn wenn ich unterwegs bin, bevorzuge ich sowieso eher Landstraßen, um mehr von der Landschaft zu sehen. Für mich ist nämlich der Weg das Ziel. Daher passen Hilde und ich so gut zusammen.

Zeckeninformationsportal zecken.de

Wo fährst du mit der „Wilden Hilde“ hin und wo campst du?

Pro Jahr mache ich sehr viele kleinere Touren und eine lange Reise. Da das Wichtigste ist, dass Hilde mitmuss, verreisen wir meist innerhalb Europas. In diesem Jahr zieht es mich jedoch nach Marokko. Ich bin von der arabischen Kultur fasziniert und auf einer früheren Reise hat Marrakesch mich begeistert. Das würde ich gern noch einmal erleben, wenn ich jetzt noch einmal für 3 Wochen im Land bin. Zuletzt war ich in Portugal unterwegs. Was ich ganz toll fand: Dort darf man wild campen. Das Tolle daran ist, dass man nicht an einen Campingplatz gebunden ist. Wenn es einem unterwegs irgendwo gefällt, kann man seinen Camper dort parken. In Deutschland ist das allerdings nur sehr begrenzt möglich. Bei unseren Reisen innerhalb Deutschlands sind Hilde und ich vor allem in der näheren Umgebung von Berlin unterwegs – gerne fast jedes Wochenende. Beim Campen mag ich Naturcamping- oder Waldplätze am liebsten. Vor allem, wenn sie in der Nähe von Seen liegen. Ich bin nämlich eine richtige Wasserratte und konnte schon schwimmen, bevor ich richtig laufen konnte.

Und wie planst du deine Routen?

Ich wähle für meine Reiseziele erst einmal eine bestimmte Region aus. Über den Austausch in der Campingcommunity, zum Beispiel in der Facebook-Gruppe Vanlife Germany, informiere ich mich über mögliche Routen, spannende Orte und Campingplätze. Wichtig ist mir dabei, dass ich interessante Städte sehe, gleichzeitig aber auch viel Zeit in der Natur verbringen kann. Ich bin nämlich auch kulturell interessiert, schlendere gerne durch Städte und gucke mir Sehenswürdigkeiten an. Die Campingplätze selbst müssen für mich unbedingt in toller Landschaft liegen. So kann ich dann beides verbinden – das ist mein Geheimrezept für einen tollen Urlaub!

„Zecken spielen beim Campen eine große Rolle. Schließlich macht man Urlaub mitten in der Natur.“

Camilla mit Ihrem Fahrrad
Camilla hat bei ihren Campingtrips häufig ihr Fahrrad dabei und genießt es, damit die Landschaft zu erkunden.

Welchen Beschäftigungen gehst du auf deinen Campingausflügen nach?

Campen bedeutet für mich Entspannung. Ich möchte dadurch Abstand zum Stadtleben bekommen und die Natur genießen. Vor Ort liebe ich es zu lesen, gehe aber auch gern spazieren oder erkunde die Umgebung mit meinem Fahrrad. Zeit in der Natur heißt dann leider auch viel Kontakt mit Insekten. Da ich gerne in der Nähe von Seen campe, sind Stechmücken für mich ein großes Thema. Daher habe ich immer abweisende Sprays dabei. Ebenso halte ich mir mit speziellen Repellents Zecken vom Hals. Außerdem suche ich meinen Körper, nachdem ich im Freien unterwegs war, aktiv nach Zecken ab und bin zusätzlich gegen FSME geimpft. Zecken kenne ich schon aus meiner Kindheit von meinen Ponys. An sich habe ich durch meine Erfahrung als Kind Zecken gegenüber keine Berührungsängste und entferne sie mir selbst, wenn ich eine an mir entdecke. Nur einmal musste ich einen Arzt aufsuchen, da die Zecke so klein war, dass ich mich nicht getraut habe, sie selbst zu entfernen.

„Ich bin ein richtiges Landei und kenne Zecken schon seit meiner Kindheit. Berührungsängste habe ich keine, dennoch verwende ich regelmäßig Repellents und suche meinen Körper ab. Zudem bin ich gegen FSME geimpft.“

Was muss ich als Anfänger beim Campen beachten?

Beim Campen hängt sehr viel von einer guten Vorbereitung ab – in Bezug auf die Reiseplanung. Man sollte sich intensiv mit der Route und dem Ziel auseinandersetzen. Das Thema Übernachtungsmöglichkeiten sollte auf jeden Fall vorab geklärt werden. Wo gibt es gute Plätze und, noch wichtiger, wann muss ich buchen. Gerade in der Hauptsaison – also etwa von Juni bis August – sollte man nicht ohne vorherige Reservierung losfahren. Viele Plätze sind schnell ausgebucht. Außerdem haben Campingplätze Check-in- und Check-out-Zeiten. Auch ich stand schon vor der geschlossenen Schranke, da ich zu spät angekommen bin. Wenn man anfangs alles gut plant, also Route und Übernachtungsmöglichkeiten, wird es bald zur Routine. Gleichzeitig sollte man sich Gedanken machen, was man tagtäglich braucht. Insbesondere ausreichend Lebensmittel sind wichtig, sodass man dann vor Ort alles hat. Wenn man sich einen Camper leiht, muss man sich vor der Abfahrt mit dem Fahrzeug vertraut machen. Auch ganz banale Dinge sollte man wissen: Wie geht der Kühlschrank an und aus, wie handhabt man die Gasflasche oder baut das Bett auf. Ganz wichtig ist zum Beispiel auch, welches Wasch- oder Spülmittel man mitnimmt. Man befindet sich mitten in der Natur, also sollte alles 100 Prozent organisch und biologisch abbaubar sein.

Mehr über Camilla, ihre „Wilde Hilde“ und alles, was sie zusammen erleben, findet ihr auf ihrem Blog www.millibloom.com oder ihrem Instagram-Kanal millibloom.