Ihr hattet einen unglaublichen Tag in der Natur, habt euch komplett ausgepowert und jetzt klingen eure Bäuche wie Motoren? Jetzt noch Kochen? In solchen Momenten scheinen einen die Ravioli aus der Dose, die man nur warm zu machen braucht (oder eben auch nicht), förmlich anzulächeln. Aber halt! Wer behauptet, die Campingküche gäbe nicht viel her, kennt sich eindeutig nicht aus. Denn neben „schnell und einfach“ geht mit einem Gaskocher auch „lecker“, und mit den folgenden Gerichten schafft ihr das mit links.
Einfach, schnell und lecker – der Dreiklang der Campingküche
Falls eurer Campingküche ein bisschen frischer Wind fehlt, seid ihr hier genau richtig. Im Folgenden findet ihr jeweils drei Campingrezepte für jede Tageszeit. Jeweils ein Rezept für den ultimativen Hungernotfall, wenn es mal richtig schnell gehen muss und keiner Lust auf Kochen hat, aber bei allen die Mägen knurren („schnell“). Das zweite Gericht – wir nennen es „kräftigend“ – stärkt euch für kommende Abenteuer. Das letzte Gericht – „To go“ – eignet sich hervorragend zum Mitnehmen. Bon Appétit!

Ein perfekter Start in den Tag!
Diese drei Frühstücksgerichte sorgen für gute Laune und jede Menge Energie:
Schnell: Camper-Müsli
Haferflocken, Nüsse, Trockenfrüchte, Leinsamen – alles, wonach euch der Sinn steht, könnt ihr in eure Schüssel werfen. Ein schnelleres Frühstück gibt es kaum. Fix mit frischem Obst verfeinern und mit Milch, Quark oder Joghurt mischen – fertig! Tipp: Ein Klecks Honig oder Marmelade lassen kleine Süßmäuler jubeln!
Kräftigend: Rührei-Sandwich
Pro Person ein bis zwei Eier verquirlen und würzen. Wer möchte und mag, verfeinert das Ganze mit etwas Speck und Gemüsewürfeln. Die bratet ihr, kurz bevor die Eimasse hinzukommt, einige Minuten in der Pfanne an. Das klappt auch auf dem Campingkocher und schmeckt trotzdem super lecker. Wenn die Eimasse goldgelb und fest geworden ist, kommt sie auf den Teller. Auf Brot oder Brötchen wird daraus übrigens ein nahrhaftes Rührei-Sandwich.
To go: Fingerfruits
Gesund in den Tag starten geht wunderbar mit frischem Obst. Schneidet Früchte eurer Wahl in mundgroße Stücke, packt sie ein und raus geht’s aus der Campingküche hinein in die Natur. Tipp: Äpfel, Kirschen, Trauben, Birnen – am besten eignet sich Obst, das nicht zu weich und wässrig ist, sonst habt ihr am Ende einen wenig appetitlichen Brei.
12 Uhr – Mittagessen!
Pünktlich zum Mittag meldet sich der Magen? Damit ihr eure Zeit vor dem Gaskocher minimieren und gleich wieder aktiv in Outdoor-Abenteuer einsteigen könnt, sind hier drei Varianten für unterschiedliche Lunch-Typen:
Schnell: Griechischer Salat
Heute bleibt die Küche kalt! Wenn sich jeder ein Schneidebrett und ein Messer schnappt, seid ihr ruckzuck fertig und könnt den sommerlichen Salat genießen. Für zwei Personen braucht ihr:
- ein Glas kernlose Oliven
- einen Römersalat
- eine Gurke
- drei große Tomaten
- eine Zwiebel
- einen Fetakäse
Schnippelt Gemüse und Käse in mundgerechte Stücke und gebt sie zusammen mit den Oliven in eine Schüssel oder alternativ in einen Topf. Das Dressing bereitet ihr je nach Gusto aus Olivenöl, Essig, Salz und etwas Pfeffer zu. Wenn ihr zusammenarbeitet, schafft ihr die Zubereitung dieses Campingessens in weniger als 5 Minuten.
Kräftigend: One-Pot-Pasta

Beim Camping ist das Abspülen um einiges anstrengender als zu Hause mit der Spülmaschine. Warum also nicht an Geschirr sparen? Möglich wird das mit der One-Pot-Pasta!
Dieser Trend ist vor kurzem aus den USA nach Deutschland geschwappt und hat sofort die hiesigen Küchen erobert. Besonders praktisch: Das Rezept eignet sich gut zur Resteverwertung, was gerade beim Campen wirklich praktisch ist. Gleichzeitig zaubert ihr ein tolles Mittagessen, das Energie für den restlichen Tag gibt!
Eurer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Pilze, Frühlingszwiebeln und grüner Spargel sind nur ein Beispiel für die vielen Möglichkeiten. Rechnet mit 100 Gramm Nudeln pro Person und der doppelten Menge Gemüsebrühe. Die Brühe gebt ihr in einen Topf, und sobald der Campingkocher diese zum Kochen gebracht hat, gebt ihr die Nudeln und alle restlichen Zutaten dazu. Dann unter Rühren köcheln lassen. Nach zehn bis zwölf Minuten könnt ihr noch etwas Wasser hinzugeben, falls Nudeln oder Soße noch nicht die gewünschte Konsistenz haben. Parmesan und ein Schuss Sahne verfeinern das Ergebnis.
Tipp: Die Brühe muss nicht komplett verkochen, da sie gleichzeitig als Soße dient. Eine zu wässrige Konsistenz vermeidet ihr, indem ihr nicht zu Beginn die komplette Flüssigkeit in den Topf gebt, sondern während des Umrührens nach und nach einfließen lasst. Die Kochzeit kann sich bei dieser Methode etwas verlängern.
To go: Wraps
Für das Mittagessen wollt ihr nicht noch mal zurück zum Campingplatz stapfen? Es gibt einen Weg, wie ihr trotzdem ohne Hunger durch die Natur streift: Wraps! Die leckeren Teigfladen könnt ihr bereits morgens ganz nach Belieben füllen, einpacken und mitnehmen. Wenn der Magen dann während eines längeren Ausflugs knurrt, habt ihr euer Mittagessen schon dabei und könnt es an einem schönen Aussichtspunkt genießen. Hier ein Vorschlag zur Zubereitung:
Frischkäse großzügig auf den Wrap streichen und klein geschnittenes Gemüse darauf verteilen. Tipp: Paprika, Zucchini, Karotten und Salat verlieren weniger Wasser als bspw. Mais und Tomaten und lassen euren Wrap daher weniger aufweichen! Gebratenes Hähnchenfleisch passt super dazu. Den Fladen so einzuklappen, dass dieser dicht hält, ist eine Kunst – am besten funktioniert dies, wenn die Fladen nicht allzu voll sind. Dann werden das obere Fünftel und das untere Fünftel des Wraps eingeklappt, bevor dann die rechte und die linke Seite den Inhalt abdecken. Mit ein bisschen Alufolie um den Wrap bleibt dieser dann auch geschlossen.
Tipp: Lieber in einer Plastikbox transportieren, das schützt Taschen und Rucksäcke, falls doch etwas durchweichen sollte.
Abendessen? Nicht vergessen!
Der Tag neigt sich dem Ende zu, ihr wollt aber lieber gemütlich am Lagerfeuer chillen, als am Gaskocher zu sitzen? Oder gehört es für euch zur ultimativen Entspannung dazu, gemeinsam zu kochen? Egal, was auf euch zutrifft, hier sind drei leckere Rezepte für die abendliche Campingküche:

Schnell: Couscous-Eintopf
Schnappt euch einen Topf und bratet eine Zwiebel, eine Paprika und Hähnchenfleisch in Öl an. Rechnet ca. 100 Gramm Couscous pro Person und gebt die gleiche Menge Wasser in den Topf. Fügt dem Wasser Gemüsebrühwürfel hinzu und wartet, bis es kocht, dann könnt ihr die Hitze abschalten, den Couscous einrühren und alles direkt mit euren Lieblingskräutern würzen. Bei geschlossenem Deckel müsst ihr nur noch abwarten, bis der Couscous das Wasser aufgesogen hat. Das dauert ca. fünf bis zehn Minuten. Dieses super einfache Gericht schmeckt trotz des geringen Aufwands köstlich. Tipp: Mit Rosinen oder Feigen könnt ihr dem Ganzen einen orientalischen Hauch verleihen. Pro-Tipp: Mit Knoblauch verschafft ihr euch mehr Platz im Zelt 😉
Kräftigend: Pfannenpizza
In eurer Brust schlagen zwei Herzen – eines fürs Campen und eines für Pizza? Freut euch, denn beides lässt sich verbinden! Mit einer Pfanne und den entsprechenden Zutaten könnt ihr euch nämlich auch über einem Campingkocher Pizza zubereiten – wenn das kein Anreiz ist, ein wenig Aufwand in das Abendessen zu stecken!
Löst ein Päckchen Trockenhefe in 250 Gramm lauwarmem Wasser auf und knetet mit 600 Gramm Mehl, einer Prise Salz und einem Teelöffel Öl einen festen Teig. Dieser sollte dann ca. eine Stunde an einem warmen Ort gehen, z. B. abgedeckt am Lagerfeuer oder mit einer Wärmflasche im Schlafsack. Danach könnt ihr aus dieser Teigmasse drei dünne Fladen formen. Achtung: Die Fladen müssen in eure Pfanne passen! Diese ölt ihr ein wenig ein und backt die erste Fladenseite darin. Nachdem ihr den Fladen gewendet habt, könnt ihr nach Lust und Laune eure Pizza belegen – mit Tomatenmark, Gemüse, Fleisch und zum Schluss natürlich Käse drauf.
Tipp: Wenn ihr die Pfanne mit einem Deckel abdeckt, schmilzt der Käse schneller.
To go: Nudelsalat
Die Nachtwanderung steht bevor, aber der Hunger im Weg? Auch Nudelsalat könnt ihr gut vorbereiten und mitnehmen. Wichtig dabei ist nur, dass ihr kein zu flüssiges Dressing macht und nicht vergesst, eine Gabel mitzunehmen. Kocht ca. 100 Gramm Nudeln pro Person und lasst diese ein wenig abkühlen. Gebt dann gerade so viel Pesto dazu, dass die Nudeln nicht triefen. Während des Abkühlens könnt ihr ein Bund Rucola waschen und ein Päckchen Kirschtomaten sowie einen Mozzarella klein schneiden. Mischt die Zutaten dann zu den Nudeln, würzt den Salat und packt alles in eine Plastikbox. Ab in den Rucksack damit und los geht’s!
Seid ihr satt?
Ob es schnell gehen muss, ihr das Campingkochen genießt oder das Essen nur eine Nebenrolle spielt – mit diesen Campingrezepten habt ihr für alle Situationen das passende Gericht zur Hand. Je nach Anzahl der Esser könnt ihr die Mengen natürlich anpassen. Damit ihr die Gerichte direkt beim nächsten Campingurlaub kochen könnt, findet ihr hier eine Packliste zur Ausstattung der Campingküche.