Ihr sucht nach Tipps und Tricks, die euch das Gärtnerleben erleichtern? Hier seid ihr richtig, wenn ihr euch fragt, was gegen Schädlinge und Unkraut hilft und welche Arbeiten wann anstehen.

Sieben Gartentipps, die ihr kennen solltet
Jeder Garten ist einzigartig, deshalb gibt es auch unzählige Gartenratgeber und Tipps und Tricks rund um die Gartenarbeit. Sieben Dinge, die ihr beachten solltet – und die für jeden Garten gelten!
1. Der Boden geht vor!
Ob ihr einen Ziergarten mit hübschen Blumen und Sträuchern habt oder einen Nutzgarten mit Kartoffeln und anderem Gemüse: Die Qualität des Bodens ist immer ausschlaggebend für euren Erfolg als Hobby-Gärtner. Wenn ihr einen Garten durch Hauskauf oder Eintritt in einen Schrebergarten-Verein übernehmt, solltet ihr zunächst einmal feststellen, was ihr für Erde habt. Wie ist die Konsistenz, welche Pflanzen haben überhaupt eine Chance? Helfen kann es euch, den Boden analysieren zu lassen – zum Beispiel mit einem Bodenproben-Set, das ihr im Internet kaufen könnt.
2. Was tun bei Schädlingen?
Wenn eure Rosen von Blattläusen befallen sind oder euer Gemüse von Wühlmäusen heimgesucht wird, gilt vor allem eins: Erst einmal Ruhe bewahren. In der Regel gibt es gegen jeden Schädling ein Hausmittel. Wichtig: Bitte nicht direkt mit einer Giftkeule anrücken. Manchmal ist die Natur auch die Antwort – Marienkäfer lieben zum Beispiel Blattläuse zum Frühstück. Und snacken gern Pollen von Kräuterpflanzen wie Dill, Fenchel, Schnittlauch & Co. Pflanzt ihr also eine Marienkäfer-Weide, werden sich die Käferleine bald einstellen und ihr werdet eure Schädlinge los!
3. Rasen mähen, aber richtig!
Rasen mähen ist lästig, das stimmt. Gerade, wenn ihr im Frühling einen Mäh-Session auslasst, sieht euer Rasen schnell nach wilder Wiese aus. Achtung: Mäht den Rasen beim nächsten Mal dann nicht komplett herunter. Zu niedrig geschnittener Rasen verbrennt leicht und wächst dann unregelmäßig und mit braunen Stellen nach. Am besten, ihr zieht eure Bahnen mit dem Rasenmäher wöchentlich und das am späten Nachmittag. Wenn ihr dann auch noch mit dem Rasenschnitt mulcht, also den Rasen düngt, werdet ihr mit einer grünen Pracht belohnt. Holt euch Unterstützung beim Rasenmähen in Form von der richtigen Ausrüstung; vor allem ein leistungsstarker Rasenmäher ist wichtig.
Ein Tipp: Beschränkt eure Rasenflächen auf das Nötigste und sät ins restliche Grün Wildblumensamen, die ihr hochwachsen lasst. Die Vorteile: Ihr müsst nicht mehr mähen. Und Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge werden euren Garten dafür lieben!
4. Was wirklich gegen Unkraut hilft
Unkraut jäten ist der Alptraum vieler Gärtner und für einige auch Hindernis Nummer eins, sich überhaupt einen Garten zuzulegen. Drei Dinge helfen – neben dem akribischen Hacken und Harken – gegen Unkraut, bzw. beugen diesem vor:
1. Dem Unkraut erst gar keine Fläche geben. Zum Beispiel, indem ihr Gartenwege und Terrassen mit einem Unkrautvlies unterlegt. Oder euer komplettes Gartendesign auf Anti-Unkraut auslegt. Indem ihr einen Steingarten plant, zum Beispiel. Auf Sand und Kies wachsen kaum Pflanzen und (Un-)Kräuter, so viel ist sicher!
2. Ihr wollt das Grün nicht komplett aus dem Garten verbannen? Verständlich! Dann versucht es doch einmal damit, gegen Unkraut anzupflanzen. Zum Beispiel mit bodendeckenden Pflanzen wie kriechendem Thymian. Die Theorie: Wo keine Lücke ist, da kann auch kein Unkraut wachsen.
3. Unkraut aufessen (lassen). Eine dritte Methode, Unkraut zu bekämpfen? Es aufessen. Zugegeben, das funktioniert nur mit essbaren Exemplaren. Aber davon gibt es genug: Giersch etwa macht sich, jung gezupft, prima im Salat oder in einer Suppe. Auch Brennnesseln lassen sich zum Verfeinern von Cremesuppen verwenden. Aus Löwenzahn könnt ihr eine Art Zichorienkaffee brauen. – Ihr seht: Möglichkeiten gibt es viele! Eine flauschige Art, Unkraut zu entfernen: Schafft ihr euch Schafe, Ziegen oder Alpakas an, werden diese das ungeliebte Grün abgrasen und den Rasen kurzhalten. Dass die Vierbeiner auch Arbeit machen, vergesst ihr bestimmt bei einem Blick in deren großen Augen!
5. Von Heckenhöhen und Feuertonnen
Man macht nur zu gern darüber Witze, aber tatsächlich sind die Regeln, die es in vielen Kleingartenkolonien und Wohnsiedlungen gibt, bindend. Das fängt an mit den richtigen Zeiten fürs Rasenmähen oder andere laute Arbeiten im Garten – nachzulesen im Bundes-Immissionsschutzgesetz. Darin findet ihr nicht nur, wie laut eure Geräte sein dürfen, sondern auch, ab und bis wann ihr im Garten arbeiten dürft. Die Höhe und Art von Hecken ist vielerorts ebenso vorgegeben wie das Aussehen von Zäunen oder der Farbe der Gartenlauben. Wie sinnhaft diese Verordnungen und Vorgaben sind, sei einmal dahingestellt. Fakt ist: Haltet ihr euch nicht daran, kann das zu Diskussionen bis hin zu Geldbußen führen. Plant ihr größere Veränderungen im Garten, lest ihr euch am besten einmal schlau – beim Kleingartenverein, in der Eigentümer-Verordnung oder bei der Kommune. So bleiben euch einige Ärgernisse erspart!
6. Nur nicht neidisch werden!
Ein chinesisches Sprichwort lautet sinngemäß:
Die Menschen sehen nur das fertige Beet, den Spaten beachtet kaum einer
– da ist durchaus was dran. Und vielleicht schielt ihr ja auch mal über die Hecke links und den Zaun rechts und findet es dort viiiel schöner als bei euch selbst! Erwischt?! Nicht schlimm, das ist nur menschlich! Hier kommt ein Gartentipp aus erster Hand: Das Gras ist dort nicht grüner als bei euch. Sehr wahrscheinlich haben die Hobby-Gärtner von nebenan andere Prioritäten gesetzt. Vielleicht fahren sie gar nicht mehr in den Urlaub, sondern pflegen in der Zeit lieber ihren Rasen? Oder aber sie haben einen fleißigen Helfer, den sie für die Arbeit bezahlen …? Nehmt euch von Zeit zu Zeit eine Minute, um aktiv das zu bestaunen, was ihr in eurem Garten so vorfindet. Und euch auf die Schulter zu klopfen für eure Ausdauer beim Unkrautrupfen oder beim Dachrinnen-Ausräumen.
7. Rome wasn’t built in a day
Viele Hobby-Gärtner unter euch kennen das: Anfang des Jahres nehmt ihr euch irre viel vor, um dann ganz schnell zu merken, dass die Gartenarbeit doch aufwändiger ist als gedacht. Unser Tipp: Holt euch für größere Projekte (professionelle) Hilfe und lasst auch mal Fünfe gerade sein. Ihr wollt ja schließlich euer Hobby genießen und keinen Gärtner-Oscar (oder Blumentopf) gewinnen! Behaltet im Hinterkopf: Ein Garten ist eigentlich nie fertig – er ist eben ein Stück Natur. Beim Gärtnern ist oft der Weg das Ziel und der darf sich auch mal um eure Rosen und Hortensien herumwinden, anstatt schnurgerade von A nach B zu führen.
Gartenarbeit durchs Jahr: Was ist wann zu tun?
Rund ums Jahr gibt es verschiedene Arbeiten, die in einem Garten typischerweise so anfallen. Hier lest ihr, welche Aufgaben auf euch warten!

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Gartenarbeit im Frühling: Wenn alles erwacht
Der Frühling ist in unseren Gefilden die Zeit, in der alles erwacht. Heißt: Es ist Zeit, zum ersten Mal den Rasen zu mähen und auch, den Rasen zu vertikutieren. Außerdem geht es im März, April und Mai daran, die Beete vorzubereiten, auszusäen und schon das erste Grün zu ernten – Salat zum Beispiel! Bei Sträuchern stehen das Teilen und Umsetzen sowie das Düngen an. Rosen dürft ihr schneiden, wenn die Forsythien blühen. Ihr könnt außerdem junge Obstbäume pflanzen. Der Frühling ist außerdem die Zeit, in der ihr Balkon und Terrasse aufarbeitet und aufmöbelt sowie Vogelhäuschen oder Nistkästen säubert und aufhängt.
Gartenarbeit im Sommer: Aus dem Vollen schöpfen
Die Sommermonate im Garten bedeuten viel Arbeit: Im Juni, Juli und August werden Gemüse und Obst reif. Ernten und Marmelade kochen gehören definitiv zu den Sommer-Arbeiten im Garten – wobei man da ja nicht wirklich von Arbeit sprechen kann, oder?! Das viel besungene Unkraut hat ebenfalls seine Hoch-Phase, ebenso wie Sträucher, deren vertrocknete Blüten ihr regelmäßig kappen solltet. Rasen und Beete brauchen nun viel Wasser: Am besten, ihr gießt in den Abendstunden, sonst dampft die Sonne den Großteil über den Tag hinweg einfach davon. Ab Ende Juni dürft ihr Hecken schneiden, bis dahin brüten nämlich Vögel, die ihr besser in Ruhe lasst.
Gartenarbeit im Herbst: Aufräumen und Vorbereitung für den Winter
Der Herbst im Garten ist geprägt vom Aufräumen und der Vorbereitung für die kalten Monate. Im Herbst teilt ihr Stauden und Sträucher und pflanzt sie um. Ebenfalls in die Beete setzen könnt ihr Erdbeeren und Spargel für die nächste Saison. Die meisten Bäume werden im Herbst beschnitten und auch gepflanzt. Düngt die abgeernteten Beete und deckt sie ab, damit sie über den Winter Kraft sammeln können. Ernten könnt ihr auch noch: Kohl und Feldsalat werden ab Oktober reif. Mäht ein letztes Mal euren Rasen, bevor der Frost kommt. Apropos: Leert eure Regentonnen, sonst gibt es hier vielleicht Frostrisse!
Gartenarbeit im Winter: Mehr zu tun, als gedacht!
Man mag es kaum glauben, aber: Im Winter ist für euch ziemlich viel zu tun. Zum Beispiel Pflanzen vor Frost schützen. Empfindliche Pflanzen und Kräuter wie Rosmarin holt ihr am besten ins Haus. Andere, wie etwa Rosen oder Hortensien, könnt ihr mit Jute oder anderen Naturmaterialien abdecken. Kälteempfindliche Bäume könnt ihr mit Kalkfarbe weiß streichen. Wozu das gut ist? Die helle Farbe reflektiert die Sonne, das Holz heizt über den Tag nicht so stark auf – wenn es abends dunkel und kalt wird, entstehen so weniger Frostschäden. Wenn es länger unter null Grad hat, könnt ihr überlegen, Wildvögel zu füttern. Natürlich nur mit geeignetem Futter und an Futterstellen, die ihr gut sauber halte könnt. Achtung, Feldhasen und Damwild haben nun tüchtig Hunger und knabbern nur zu gern an jungen Obstbäumen. Was gegen Wildverbiss hilft? Ein Kalkanstrich zum Beispiel. Oder ein Draht, den ihr eng um den frisch gepflanzten Baum steckt. Apropos Bäume: Die könnt ihr den Winter über beschneiden, sofern es frostfrei ist. Wenn ihr Bäume fällen wollt oder müsst, solltet ihr den Winter nutzen! Dezember, Januar und Februar sind außerdem die richtige Zeit, um euren Garten zu planen und vom nächsten Sommer zu träumen. Wem es nicht schnell genug geht: Ab Februar könnt ihr schon die ersten Pflanzen auf dem Fensterbrett vorziehen. Ab dann geht es mit der Gartenarbeit von vorne los!