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Urban Gardening: So geht Gärtnern in der Stadt!

Mit Urban Gardening erlebt der Schrebergarten eine Renaissance. Alles, was man dafür braucht, sind eine kleine Anbaufläche, Freude am Gärtnern und ein wenig Kreativität. Denn viele Kräuter, Gemüse- und Obstsorten lassen sich auch auf dem Balkon, der Dachterrasse oder in einem Gemeinschaftsgarten im Innenhof ziehen.

Menschen gärtnern in der Stadt.
Wer vor allem am gemeinschaftlichen Gärtnern interessiert ist, findet in vielen Städten Urban-Gardening-Projekte.  © P&G – stock.adobe.com

Was ist eigentlich Urban Gardening? Die Definition ist ganz einfach: Urban Gardening ist zunächst einmal das Gärtnern in der Stadt, auf privaten wie auch öffentlichen Flächen. Die Idee dahinter: so viel urbanen, also städtischen Raum wie möglich zu begrünen und so die Städte lebenswerter zu gestalten. Aus Baugrundstücken oder Brachen werden kleine Oasen, die gerade denjenigen, die in kleinen Wohnungen leben, zugutekommen. Nicht nur Anwohnende profitieren – Urban Gardening ist auch gut für die Artenvielfalt.

Zecken kommen nur in Wäldern und auf ländlichen Wiesen vor? Falsch gedacht! Die kleinen Spinnentiere sind auch in städtischen Gebieten in ganz Deutschland zu finden. Da die Parasiten gefährliche Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien und FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Viren übertragen können, sollte die richtige Zeckenvorsorge für jeden selbstverständlich sein, der gerne im Grünen ist. Jetzt auf www.zecken.de informieren!

So funktioniert Urban Gardening

Selbst auf kleinstem Raum könnt ihr Obst und Gemüse anbauen. Aufgrund des meist begrenzten Platzangebots lohnt es sich oft, in die Höhe zu denken, also vertikal zu gärtnern. Hier kommen Tipps, mit denen ihr das urbane Gärtnern umsetzen könnt:

Informationen zum ZeckenschutzUrban Gardening auf Balkon oder Terrasse

Ein Kasten mit Kräutern, ein paar Kübel mit Beerensträuchern, Tomaten … Urban Gardening funktioniert auch auf dem Balkon oder der Terrasse! Versucht, für den Anbau auf kleinstem Raum jede Fläche zu nutzen: Mithilfe von Europaletten könnt ihr euch ein platzsparendes vertikales Beet bauen. Erdbeeren wachsen super in kleinen Türmen, für die ihr Töpfe oder kleine Beetrahmen übereinanderstapelt. Auch mit Blumenampeln könnt ihr den Platz für Grünflächen vergrößern.

Gemüse, das sich für Urban-Gardening-Neulinge eignet:

  • Radieschen
  • Spinat
  • rankende Kapuzinerkresse – funktioniert auch als Sichtschutz!
  • diverse Pflücksalate – es gibt Sorten, die ganz früh im Jahr oder sogar im Herbst noch wachsen
  • Tomaten
Frau bepflanzt ein Hochbeet.
Auch auf dem Balkon lassen sich zahlreiche Obst- und Gemüsesorten anbauen. © Scheer Sieglinde – stock.adobe.com

Pflegeleichtes Obst für den Balkon oder die Terrasse:

  • Erdbeeren
  • Minihimbeeren
  • Äpfel, Birnen & Co. als Säulenobst
  • Blaubeeren – Achtung, diese mögen saure Erde!

Euren Urban Jungle auf Balkon oder Terrasse ergänzen noch Töpfchen oder Kästen mit Kräutern wie Lavendel, Minze, Melisse, Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Schnittlauch, Petersilie … Urban Gardening kann so einfach sein!

Baumscheiben und Grünstreifen pflegen

Schaut mal aus dem Fenster: Stehen hier Bäume? Wunderbar, dann ergreift doch hier die Gelegenheit zum Urban Gardening! In vielen Städten könnt ihr Patenschaften für Baumscheiben übernehmen oder Grünstreifen an Straßen- oder Wegrändern pflegen. Hier bietet sich an, Wildblumen wie etwa Kornblumen oder Natternkopf auszusäen oder insektenfreundliche Stauden und Kräuter zu pflanzen – toll macht sich ein Mix aus Vergissmeinnicht, Schafgarbe und Malven. Lavendel ist ebenfalls ein Insektenmagnet. Aber Achtung: Das Grün vom Straßenrand ist aufgrund des Feinstaubs nicht zum Verzehr geeignet.

Next Level: Kleingarten

Könnt ihr einen Kleingarten ergattern, könnt ihr euch hier ein grünes Wohnzimmer erschaffen. Obstbäume und -sträucher, Gemüsebeete, ein Gewächshaus, eine Kräuterspirale oder ein Mini-Kartoffel-Acker – auf den durchschnittlich um die 300 Quadratmeter großen Flächen könnt ihr aus dem Vollen schöpfen!

Spannende Urban-Gardening-Projekte

Es gibt einige Urban-Gardening-Projekte, bei denen ihr euch Inspirationen holen oder sogar engagieren könnt.

The Highline in New York

Die ehemalige Güterzugtrasse in Manhattan, New York City, ist DAS Urban-Gardening-Projekt schlechthin: Der erste Abschnitt der Highline wurde 2009 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, seit 2014 gilt der Park in 7,5 Metern Höhe als fertiggestellt. Gartengestalter Piet Oudolf plante vor allem Pflanzen, die üblicherweise an Bahndämmen wachsen, was dem Garten einen ganz besonderen Charakter verleiht.

Bepflanzte Hauswand
Schon eine kleine Fläche reicht, um mit dem Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern zu starten. © Luoxi – stock.adobe.com

Die Prinzessinnengärten in Berlin

Im Sommer 2009 gestaltete die Initiative Nomadisch Grün die Prinzessinnengärten am Moritzplatz in Berlin-Neukölln. Inzwischen ist ein weiterer Gemeinschaftsgarten nach dem Vorbild entstanden: Das Prinzessinnengärten Kollektiv Berlin bewirtschaftet nun eine ehemalige Friedhofsfläche.

Ähnliche Projekte finden sich auch in anderen Städten, zum Beispiel:

Mehr Inspirationen und weitere Projekte findet ihr zum Beispiel auf Instagram.

 

Urban Farming

Eine Art Weiterentwicklung des städtischen Gärtnerns ist das Urban Farming. Wie beim Urban Gardening werden auch hier kleinste Räume genutzt, um sie zu begrünen – und ertragreich zu bewirtschaften. So gibt es in Paris etwa ein großes Projekt, bei dem Dächer als Acker genutzt werden. In vielen Fällen kommt statt klassischer Gartenerde sogenannte Hydroponik zum Einsatz. Hier werden Pflanzen in flüssigen Substraten gezogen.

Die Vorteile für Urban Farming liegen auf der Hand:

  • Obst, Gemüse und Kräuter legen so nur kurze Strecken zurück.
  • Urban-Farming-Projekte bereichern die Biodiversität, also die Artenvielfalt.
  • Einige Projekte nutzen etwa Kaffee oder Küchenabfälle aus Cafés und Bistros in der Nähe, um Dünger herzustellen.

Eine Studie der UN besagt, dass im Jahr 2050 knapp 70 Prozent der Weltbevölkerung im städtischen Raum leben werden. Grund genug, um jedes mögliche Fleckchen zu begrünen.