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Joggen mit Hund: fit auf vier Pfoten

Schon gewusst? Eure Hunde sind ideale Joggingbegleiter. Sie haben Spaß an Bewegung und lieben es, mit euch Zeit zu verbringen. Worauf ihr beim Joggen mit Hund achten solltet, verrät Personal Trainerin Tanja Petrick von „Fit mit Hund“ im Interview.

#heuteraus: Mit welchem Hund kann ich joggen gehen?

Tanja Petrick: Eigentlich mit jedem gesunden Hund, der ausgewachsen ist.

Frau mit Hund
Sportliche Bewegung tut sowohl Mensch als auch Tier gut.
© bit24 – stock.adobe.com

Welches Hundealter ist ideal für das Joggen mit Hund? Gibt es ein Mindest- oder Höchstalter?

Ein guter Richtwert ist ein Mindestalter von 12 bis 15 Monaten. Dann sind Hunde meist ausgewachsen. Wartet bei Hündinnen die erste Läufigkeit ab. Kleinere Hunde sind übrigens schneller „erwachsen“ als größere wie etwa Labradore. Ein Höchstalter für das Joggen mit Hund gibt es so nicht. Wenn eure Hunde müde oder erschöpft wirken oder sogar humpeln, dann ist das Laufengehen natürlich tabu. Ist euer Hund älter als 8 Jahre, kann es sein, dass vermehrt Ermüdungssignale auftreten. Lasst eure Vierbeiner im Zweifelsfall vorher einmal tierärztlich durchchecken.

Das erste Mal joggen mit Hund: Worauf sollte ich achten?

Ganz wichtig: Startet nicht in der prallen Sonne! Baut außerdem das Training sanft auf. Fangt mit 5 Minuten Walken an. Wie der Mensch auch sollte sich der Hund vor dem Joggen nämlich aufwärmen. Lauft dann für 2 Minuten und walkt wieder ein Stück. Eine Gesamtzeit von 20 bis 30 Minuten solltet ihr beim ersten Versuch nicht überschreiten. Habt ihr einen fitten und lauffreudigen Hund und seid selbst auch schon fit, könnt ihr die Joggingintervalle ausdehnen. Die Walkingintervalle lasst ihr irgendwann weg. Arbeitet auf das Ziel hin, etwa 45 Minuten am Stück mit Hund zu joggen. Denkt an Trinkpausen und am Ende an einen Cool-down.

Viel in der Natur unterwegs?

Dann ist die richtige Zeckenvorsorge wichtig! Die kleinen Blutsauger können Krankheitserreger übertragen, die Infektionen wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose auslösen. Erfahre mehr zu dem Thema auf zecken.de!

Welche Ausrüstung benötige ich, um das Joggen mit Hund zu lernen?

Ihr selbst benötigt gutsitzende und dämpfende Joggingschuhe und wetterfeste Outdoorkleidung sowie einen Laufgürtel. Für euren Hund braucht ihr ein spezielles Zuggeschirr plus Ruckdämpferleine, die ihr dann in den Laufgürtel einhakt. So habt ihr die Hände frei und euer Hund kann euch nicht so schnell aus dem Tritt bringen. Auf manchen Strecken darf euer Hund auch frei herumlaufen. Ohne Leine mit dem Hund zu joggen, ist natürlich am schönsten!

infos zur zeckenvorsorgeWelche Strecken eignen sich denn für das Joggen mit Hund?

Lauft im Wald, in Parkanlagen oder auf Feldwegen. Im Sand zu joggen, ist eine tolle Abwechslung. Für euch und euren Hund – hier trainiert ihr gleichzeitig nämlich Balance und sprecht dadurch ganz andere Muskeln an. Achtung: Nicht jeder Hund hat dafür genügend Kraft! Apropos Krafttraining: Euer Hund kann im lockeren Tempo neben euch traben oder galoppieren.

Was tue ich im Winter, wenn ich mit meinem Hund laufen gehen möchte?

Achtet im Winter auf zwei Dinge: Eis und Schnee. Vermeidet es, bei Glatteis joggen zu gehen. In schneereichen Gebieten solltet ihr die Pfoten eures Hundes regelmäßig kontrollieren. Gerade bei langhaarigen Hunden sammeln sich im Fell an den Zehen schnell Eisklumpen. Das kann schmerzen! Spezielle Hundebooties schaffen Abhilfe.

Hundepfoten
Vorsicht, beim Joggen im Schnee können Eisklumpen in den Hundepfoten steckenbleiben! Hundebooties können das verhindern.
© DoraZett – stock.adobe.com

Wie oft und wie lang kann ich in Vierbeiner-Begleitung joggen gehen?

Ich empfehle, ein- bis zweimal pro Woche zu trainieren. Dabei solltet ihr jeweils zwischen 30 und 60 Minuten laufen. In die Zeit fällt das Warm-up, das Joggen an sich – und ein Cool-down-Programm.

Hund mit Spielzeug
Auch beim Gassigehen kann der Hund zwischendurch auf Trab gehalten werden.
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Wie trainiere ich die Fitness meines Hundes am besten?

Zusätzlich zum Joggen sind bei euch und eurem Hund Kraftübungen unumgänglich. Stärkt beispielsweise eure Muskeln durch gezieltes Zirkeltraining – das geht auch im Freien. Macht zusätzlich Indoor- oder Outdoor-Yoga, um eure Gelenke sanft zu stabilisieren. Trainiert mit eurem Hund Fitnesstricks wie Slalomlaufen oder das Springen. Im Prinzip alles, was ihr vom Agility-Training kennt.

Was, wenn ich selbst noch nicht fit genug zum Joggen bin?

Kein Problem! Dann probiert zunächst, ein paar Fitnessübungen beim Gassigehen einzubauen. Eine weitere Möglichkeit: mit eurem Hund zu walken, also zügig zu gehen. Euer Hund freut sich auch, wenn ihr einfach mal mit ihm schwimmen geht. Oder Fahrrad fahrt. Oder ihn auf eine Inlineskating-Runde mitnehmt. All das hilft euch und eurem Vierbeiner, eure Fitness zu verbessern. Und egal, für welches Fitnessprogramm ihr euch entscheidet: Denkt immer auch an Sonnenschutz und Vorsorge gegen Zecken und FSME, denn sobald die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen über sieben Grad liegen, werden die kleinen Spinnentiere aktiv. Wenn eure Strecke dann durch ein Zeckenrevier führt, können sich die Parasiten von euch beim Vorbeilaufen abstreifen lassen.

Danke für die Infos, Tanja!