Im Jahr 2011 entdeckte Teresa Walter, die auf Theatritralisch bloggt, ihre Leidenschaft für Triathlon. Seitdem ist sie in ihrer Freizeit viel in der Natur unterwegs. Im Interview verrät die Sportlerin, wie ihre Faszination für Triathlon entstand und wie sie es schafft, das zeitraubende Training in ihren Alltag zu integrieren. Denn der Dreikampf aus Schwimmen, Radfahren und Laufen erfordert ein hohes Trainingspensum. Wieso sie dabei an Zeckenvorsorge denken muss, erfahrt ihr ebenfalls.
Wie kam es zu deiner Begeisterung für Triathlon?
Durch einen schönen Zufall: Als Jugendliche spielte ich Vereinsfußball. Bald wurde mir jedoch klar, dass meine Ausdauer wesentlich stärker als mein Ballgeschick war. Außerdem fuhr ich stets mit dem Fahrrad zum Training, das waren pro Strecke fast zehn Kilometer. Da ich in der Nähe eines Sees wohnte, sprang ich zur Erfrischung nach dem Fußballtraining häufig dort hinein und schwamm ein paar Bahnen. Durch die Kombination aus Laufen während des Fußballtrainings, Fahrradfahren und Schwimmen bin ich da quasi reingerutscht. Über Freunde habe ich dann von Triathlon-Veranstaltungen erfahren – ich war sofort begeistert und begann, alle drei Sportarten in meine Trainingsroutine zu integrieren. Um mich voll und ganz dem Triathlon widmen zu können, bin ich kurz darauf aus dem Fußballverein ausgetreten. Mein erster Wettkampf war eine Sprintdistanz. Hier werden 500 Meter geschwommen, 20 Kilometer Rad gefahren und 5 Kilometer gelaufen. Die Reihenfolge ist bei jedem Triathlon gleich, die Distanzen können aber variieren.

Was macht Triathlon für dich besonders?
Vor allem die Abwechslung finde ich sehr reizvoll. Bei anderen Sportarten kann es aufgrund der einseitigen Belastung leichter zu Verletzungen kommen. Beim Triathlon werden unterschiedliche Muskelgruppen eingebunden, so hat der Körper die nötige Abwechslung. Außerdem achte ich sehr darauf, Regenerationsphasen einzuhalten, und mache regelmäßig Dehnübungen. Mit der Zeit habe ich gelernt, auf Signale meines Körpers zu hören und Ruhepausen einzulegen, um einer Überlastung und Verletzungen vorzubeugen.
„Vor allem die Abwechslung finde ich sehr reizvoll. Bei anderen Sportarten kann es aufgrund der einseitigen Belastung leichter zu Verletzungen kommen. Beim Triathlon werden unterschiedliche Muskelgruppen eingebunden, so hat der Körper die nötige Abwechslung."
Ist der Triathlon für dich mehr als nur ein Hobby?
Triathlon ist meine Passion. Dem Sport auf beruflicher Ebene nachzugehen kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Vor einigen Jahren habe ich bereits Erfahrungen in einem Triathlon-Verein gesammelt. Damals musste ich sehr viel innerhalb Hessens reisen und stand unter großem Leistungsdruck. Ich habe schnell gemerkt, dass es mir aber einfach um den Spaß an der Bewegung und weniger um das Endergebnis geht. Obwohl ich auch heute viel Zeit in mein Training investiere, bin ich froh, dass ich es als reine Freizeitaktivität genießen kann.
Schwimmen, Radfahren, Laufen – hast du eine Lieblingsdisziplin?
Das Laufen ist eindeutig meine Lieblingsdisziplin, denn ich bin schon immer gern zu Fuß unterwegs gewesen. Zudem wird beim Laufen viel weniger Equipment als beim Fahrradfahren benötigt – man braucht nur ein paar Laufschuhe und kann starten. Meine schwächste Disziplin ist das Schwimmen, denn das Kraulen habe ich mir ohne Trainer einfach selbst beigebracht. Deshalb bin ich natürlich nicht auf dem Level wie andere Sportler, die professionelles Schwimmtraining haben oder hatten.
Wie sieht dein Trainingsalltag aus?
Ich trainiere circa sechsmal die Woche, habe also mindestens einen Ruhetag. Die Länge meiner Trainingseinheiten variiert, in der Regel versuche ich aber, mindestens eine Stunde pro Tag Sport zu treiben. Manchmal kombiniere ich die Sportarten, das wird Koppeltraining genannt. Meist trainiere ich die Disziplinen jedoch separat. Da ich beim Training viel Zeit im Grünen verbringe, ist Triathlon für mich ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag. Sogar im Regen gehe ich für den Sport gerne ins Freie. Ein Indoor-Workout kommt bei mir nur im Winter und bei absolutem Schlechtwetter wie Schnee und Eis in Frage. Sobald es die Temperaturen zulassen, geht es dann sofort ins Freibad, auf den Wald- oder Feldweg.
„Da ich beim Training viel Zeit im Grünen verbringe, ist Triathlon für mich ein idealer Ausgleich zum Berufsalltag."
Trainierst du mit einem Trainingsplan?
Generell gehe ich den Sport ganz entspannt an, denn ich trainiere ohne festen Trainingsplan. Ich checke auch nicht immer meine Herzfrequenz, Zeit, Geschwindigkeit oder Kilometerzahl. Meine Motivation orientiert sich also nicht am Gewinnen oder am Erzielen von großartigen Ergebnissen. Vielmehr geht es mir um die Möglichkeit, mich auspowern zu können, denn ich habe einen starken Bewegungsdrang. Nach dem Sport fühle ich mich wieder frisch und klar im Kopf.

Trainierst du lieber allein oder in der Gruppe?
Das Training mit anderen motiviert mich immer sehr. Ich habe viele Bekannte, die Triathlon machen oder einfach sportlich begeistert sind und mit mir laufen oder Rad fahren gehen. Vor allem Triathlon-Einsteigern empfehle ich das Training mit Gleichgesinnten. In der Gruppe kann man sich gegenseitig motivieren und austauschen.
Wie bereitest du dich auf einen Triathlon vor?
Regelmäßiges Training ist für mich das Wichtigste, um meinen Körper auf einen Wettkampf vorzubereiten. In den Sommermonaten achte ich dabei stets auf den nötigen Sonnenschutz. Zudem ist mir das Thema Zeckenvorsorge ein großes Anliegen. Die Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger, wie das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), übertragen und sind mir sowohl beim Training als auch beim Triathlon selbst schon häufig begegnet. Die Spinnentiere verstecken sich gerne dort, wo wir Triathleten laufen, Rad fahren und schwimmen: im Wald, auf Wiesen und sogar im hohen Gras an Seeufern.
Wie schützt du dich gegen Zecken?
Ich bin schon seit frühester Kindheit gegen FSME geimpft, da ich, als ich klein war, oft in Süddeutschland Urlaub gemacht habe. Dort gibt es besonders viele der sogenannten FSME-Risikogebiete. Außerdem achte ich darauf, die FSME-Impfung regelmäßig auffrischen zu lassen. Wenn die Temperaturen es zulassen, trage ich beim Sport zum Beispiel lange Kleidung. Das erschwert den Zecken den Zugang zur Haut. Wenn das nicht möglich ist, sprühe ich mich mit insektenabweisenden Sprays ein, um mich zu schützen. Zwischen den Disziplinen kommt man in die sogenannte Wechselzone, welche auch mal auf begrünten Sportplätzen oder Rasenflächen liegen kann – dort verstecken sich die kleinen Blutsauger gern. Deshalb suche ich meinen Körper nach den Wettkämpfen besonders gründlich ab.
„Beim Triathlon kommt noch dazu, dass man nach jeder Disziplin in die Wechselzone muss, die auch mal auf begrünten Sportplätzen oder Rasenflächen liegen kann – dort verstecken sich die kleinen Blutsauger gern. Deshalb suche ich meinen Körper nach den Wettkämpfen besonders gründlich ab."