Sorry, you need to enable JavaScript to visit this website.

Reiten lernen: So werdet ihr sattelfest

Die Wahl der richtigen Reitschule, unterschiedliche Reitstile oder der Einkauf eines Starter-Sets – der Einstieg ins Reiterleben kann ziemlich kompliziert erscheinen. Doch keine Sorge, denn: Jeder Anfang ist schwer, aber mit der richtigen Vorbereitung könnt ihr euch den Start ins Reiterdasein erleichtern.

Frau sitzt auf einem Pferd
Reiten lernen können auch noch Erwachsene – egal, ob Späteinsteiger oder Wiedereinsteiger.
© JackF – stock.adobe.com

Mit dem Reiten beginnen: Gibt es das ideale Alter?

Die gute Nachricht: Auch als Erwachsener ist es nicht zu spät, um mit dem Reiten zu beginnen. Trotzdem gilt natürlich: Kindern fällt es meistens leichter, sich auf das ungewohnte Bewegungsmuster einzustellen, sie lernen daher meist schneller reiten. Wenn ihr aber eine gewisse Grundfitness und Beweglichkeit mitbringt, zum Beispiel durch regelmäßiges Joggen oder Wandern, dann habt ihr schon sehr gute Voraussetzungen.

Wo kann ich reiten lernen?

Reiten lernen könnt ihr in jeder nahegelegenen Reitschule. Aber wie finde ich die richtige Anlage in meiner Nähe? Die schnellste Anlaufstelle dafür ist die Deutsche Reiterliche Vereinigung, kurz FN, denn sie hat eine Art „Telefonbuch“ rund ums Pferd veröffentlicht. In diesem Pferde-Branchenbuch findet ihr vielseitige Adressen aus dem Pferdesport und sicherlich auch den richtigen Ansprechpartner für euren Einstieg. Oder schaut euch einmal um, wenn ihr die nächste Reise bucht: Gibt es in der Umgebung Höfe, die Urlaubern ermöglichen, ein wenig Stallluft zu schnuppern? Gerade in typischen Feriengebieten wie an der Ost- und Nordsee und in Gegenden mit viel Natur, wie zum Beispiel dem Bayerischen Wald, gibt es häufig auch Pensionen mit angeschlossenem Stall, die Urlaube für Reiter und Nichtreiter gleichermaßen anbieten. Der perfekte Kompromiss, damit auch die nicht pferdeinteressierten Familienmitglieder auf ihre Kosten kommen!

Ein Reitausflug ins Grüne steht an? Achtet bei euren Vorbereitungen auch auf Zeckenvorsorge! Die kleinen Spinnentiere können gefährliche Krankheitserreger wie Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren oder Borrelien übertragen. Gerade bei Ausflügen in ein sogenanntes FSME-Risikogebiet sollte an die empfohlene FSME-Impfung gedacht werden. Hier erfahrt ihr, wie ihr euch und eure Familie schützen könnt: www.zecken.de.

Welche Ausrüstung braucht man?

Zum Reiten braucht ihr ein Pferd, logisch. Equipment wie Sattel, Trense & Co. wird euch von der Reitschule gestellt. Ihr müsst also nur noch euch selbst einkleiden. Diese Ausrüstung ist nötig:

  • Reithose – zu Beginn tut es auch eine enganliegende, dicke Leggings oder eine Jeans.
  • Reitstiefel – in den ersten Schnupperstunden könnt ihr auch auf Wanderschuhe oder Stiefeletten mit Profil und zwei Zentimeter Absatz ausweichen. Achtet darauf, dass die Schuhe über die Knöchel gehen, denn als Anfänger rutscht man schnell mit dem Fuß zu tief in den Steigbügel. Bei einem Sturz könnte sich ein Halbschuh dann leicht im Bügel verfangen, was schlimme Folgen haben kann.
  • Reithelm: Das Wichtigste ist, dass euch der Helm gut passt und er im Falle eines Sturzes nicht verrutscht. Lasst euch dazu in einem Reitsportgeschäft beraten. Gute Reithelme bekommt man z. B. schon ab 80 Euro. Für eure ersten Reitstunden tut es aber auch ein Fahrradhelm.

Infos zu FSME Risikogebieten

Abgesehen davon benötigt ihr für Wind und Wetter geeignete Kleidung. Wenn ihr draußen unterwegs sein, denkt am besten auch an Sonnenschutz sowie Schutz vor Mücken- und Zeckenstichen!

Habt ihr euch dafür entschieden, dass Reiten euer neuer Sport wird, solltet ihr euch eine Ausrüstung zulegen, die sicher ist, euch gefällt und die möglichst lange hält. Alles neu zu kaufen, kann schön ins Geld gehen. Schaut euch deshalb auf Second-Hand-Plattformen um oder fragt in der Reitschule oder auf dem Hof herum, ob jemand Ausrüstung zu verkaufen hat.

Kind streichelt ein Pferd
Kinder können bereits mit drei Jahren das Reiten beginnen - © Dieter Pregizer – stock.adobe.com

Wie lernt man reiten?

Zu Beginn lernt ihr wahrscheinlich erst einmal den richtigen Umgang mit dem Pferd. Lernziele der ersten Reitstunden sind zum Beispiel:

  • wie ihr euch Pferd oder Pony nähert
  • wie ihr die Tiere von der Weide oder aus der Box holt
  • wie ihr das Pferd oder Pony putzt
  • wie das Aufsatteln und Auftrensen funktioniert
  • wie ihr aufsitzt

Einige Reitschulen haben sogenannte Holzpferde – das sind Tierattrappen aus Holz – für erste Trockenübungen parat. Zu Anfang wird euer Pferd oder Pony im Schritt seine Runde drehen, damit ihr euch in Ruhe auf die neuen Bewegungsmuster einstellen könnt. Anfänger beginnen meist an der Longe. Dabei steht der Reitlehrer/die Reitlehrerin in der Mitte und führt das Pferd an einer 12 Meter langen Leine, der sogenannten „Longe“, auf einer Kreisbahn um sich herum. Der Vorteil: Ihr müsst nicht selbstständig lenken, sondern könnt euch ganz auf euren Sitz konzentrieren. Wer sich gut anstellt, darf vielleicht schon in der ersten Stunde traben. Und für die Mutigen steht dann auch schon bald der erste Galopp bevor.

Welche Reitdisziplin passt zu mir?

Reiten ist ein sehr vielseitiger Sport. Stellt euch deshalb zu Beginn ein paar Fragen: Wollt ihr „nur für euch“ reiten oder eventuell an Turnieren teilnehmen? Wollt ihr Westernreiten lernen oder lieber ins englische Reiten einsteigen? Wollt ihr Anschluss in einer Stallgemeinschaft finden oder allein auf dem Pferd unterwegs sein? Horcht in euch hinein – so findet ihr Reitschulen oder Reiterhöfe, die zu euch passen.

Ausreiten: Tipps für den Start

Wenn ihr einigermaßen sicher im Sattel seid, bieten viele Reitschulen auch Ausritte in die Natur an. Viele Reitschulen oder Reiterhöfe offerieren auch Gruppenausritte – bei manchen gibt es sogar Ganztages- oder Wochenendausflüge zu Pferd. Denkt an reflektierende Kleidung und Licht am Helm, solltet ihr in der Dämmerung unterwegs sein! Übrigens: Auf der Straße müsst ihr am äußeren rechten Straßenrand reiten, Fahrrad- oder Gehwege sind tabu.

Reiten als Sport

Seit 1912 ist Reiten olympisch. Dabei werden Turniere in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit – ein Mehrkampf mit Geländeritt – ausgetragen. Das Medaillenranking führt übrigens Deutschland an. Neben dem klassischen englischen Reiten gibt es zum Beispiel noch das Westernreiten, das an die Tradition der Cowboys angelehnt ist. Egal, welchen Stil ihr erlernt: Reiten trainiert verschiedenste Muskelgruppen in den Oberschenkeln, im Rücken und auch in den Armen. Dabei kommt es nicht so sehr auf Kraft an, sondern eher auf ein gutes Körpergefühl. Darüber hinaus schult Reiten besonders euren Gleichgewichtssinn.