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Ausflugstipp #5: die Externsteine

Wie gigantische Zacken ragen sie aus der Erde heraus: die Externsteine im Teutoburger Wald, Nordrhein-Westfalen. Das Naturwunder gibt der Wissenschaft bis heute Rätsel auf und gilt als der größte Besuchermagnet des Teutoburger Waldes. Jährlich besuchen rund eine halbe Million Menschen die Felsformationen.

Treppen zwischen den Externsteinen
Die Felsformationen können über eigens angelegte Treppen bestiegen werden.

Beeindruckende 80 Millionen Jahre alt, von Gletschern der Eiszeit geformt, eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland und für manche sind die bis zu 47 m hoch aufragenden Externsteine im Teutoburger Wald sogar ein mächtiger Kraftort. Doch auch wenn ihr nichts für Mystik übrighabt – die hoch aufragenden Felsblöcke sind ein imponierender Anblick. Archäologische Funde belegen, dass sich schon in der Steinzeit Menschen an den Externsteinen aufgehalten haben. Ansonsten ist hier vieles rätselhaft und wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Die Externsteine sind eben einmalig in der Welt! Den Namen haben die Externsteine übrigens von den früher dort häufigen Elstern, wenigstens das ist einigermaßen sicher.

Information zu FSME-RisikogebietenFaszinierende steinerne Zeugen

Die steilen Felsen wurden jedenfalls ausgiebig von Menschen bearbeitet, es gibt die Höhenkammer und künstliche Grotten, ein riesiges Steinrelief und ein offenes Felsengrab. Kunsthistoriker bevorzugen im Moment die Erklärung, dass die Anlage im Mittelalter als Nachbildung der heiligen Stätten in Jerusalem gebaut wurde. Die Höhenkammer befindet sich oben auf dem Turmfelsen. Dorthin gelangt ihr über unregelmäßig in den Fels geschlagene Treppenstufen und eine kleine Brücke. Die Kammer wurde wohl ebenfalls im Mittelalter in den Sandstein eingeschlagen, in ihrer Mitte steht ein Säulenfragment. Durch eine kreisförmige Öffnung fällt am Tag der Sommersonnenwende genau das Licht der aufgehenden Sonne, durch eine weitere das Licht des Sonnenuntergangs. Am Fuß der Externsteine finden sich drei künstliche Grotten. Die drei Räume sind miteinander verbunden und wurden wohl im 16. Jahrhundert sogar einige Zeit von Einsiedlern bewohnt. An der Außenseite des Grottenfelsens befindet sich das fast 900 Jahre alte, riesige Relief der Kreuzabnahme Christi. Manche sagen, es sei das bedeutendste christliche Steinrelief nördlich der Alpen.

Mehr über die Externsteine erfahren – auch für Kids

Im Infozentrum könnt ihr euch multimedial informieren lassen. An zehn Stationen wird der aktuelle Wissensstand der Forschung rund um die markanten Felsen dargestellt. Für Kinder gibt es den Externstein-Parcours, bei dem „Steini“ – das Maskottchen der Felsen – durch die Welt der Felsformation führt.

Du bist gern draußen?

Auch Zecken lieben die Natur! Die Spinnentiere können gefährliche Krankheitserreger wie die Borrelien (Bakterien, die die Lyme-Borreliose auslösen) und Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren übertragen. Daher ist Zeckenvorsorge ganz besonders wichtig! Informiere dich jetzt auf zecken.de!

Romantischer Wald rund um die Externsteine

Die Externsteine liegen mitten in einem 127 Hektar großen Naturschutzgebiet. Ihr könnt auf verwunschen wirkenden Wegen stundenlang durch den Wald laufen. Felsbrocken, knorrige Bäume, moosüberzogene Steine, Felsen mit wie eingeschlagen wirkenden Wasserstellen, Steinkreise: Die Atmosphäre hat etwas Magisch-Unwirkliches.

Paar besichtigt die Externsteine
Die Externsteine gelten als das „Mini-Stonehenge“ Deutschlands.

Weil es so viel zu entdecken und noch viel mehr Wissenswertes rund um diese Natur- und Kulturlandschaft gibt, hat der für Kulturförderung, Denkmal- und Naturschutz zuständige Landesverband Lippe eine kostenlose App mit drei GPS-Naturerlebnispfaden entwickelt. Es gibt sogar Erwachsenen- und Kinderversionen. Auf den insgesamt ca. 7 km langen Routen geht es durch das gesamte Naturschutzgebiet.

An verschiedenen Stellen erfahrt ihr dann durch abrufbare Hörgeschichten, Animationen, Videos und Bildergalerien etwas über seltene und schützenswerte Pflanzen- und Tierarten, die Entstehung der Externsteine, die verschiedenen Ökosysteme und die historische Nutzung der Landschaft.

Geheimtipp: Die Externsteine könnt ihr auch durch Geocaching erkunden. Was ihr für die Outdoor-Schatzsuche braucht, erfahrt ihr hier.

Hermannsdenkmal

Wenn ihr schon mal in der Gegend seid, könnt ihr bei der Gelegenheit auch gleich beim ca. 30 Minuten von den Externsteinen bei Detmold liegenden Hermannsdenkmal vorbeischauen. Das Denkmal müsste eigentlich Arminius-Denkmal heißen, denn es stellt den Cheruskerfürsten Arminius dar, der den römischen Feldherren Varus vor 2.000 Jahren in einer Schlacht im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen hat. Aus dem realen „Arminius“ wurde aber im Laufe der Zeit dann die mythische Symbolfigur „Hermann, der Cheruskerfürst“, die mit einem durchaus etwas fragwürdigen deutschen Gründungsmythos verknüpft wurde.

Das 1875 vollendete Denkmal selbst bleibt trotzdem beeindruckend. Und wenn ihr euch fit genug fühlt, könnt ihr das über 53 m hohe Monument über 100 Treppenstufen sogar besteigen. Von der Aussichtsplattform gibt es dann zur Belohnung einen weiten Rundblick über den Teutoburger Wald.

Hermann ist übrigens auch für die Forschung tätig. Seit 2012 befindet sich an seiner Schwertspitze eine Messeinrichtung für Blitzeinschläge. Es werden Daten über Häufigkeit und Intensität der Blitzeinschläge gesammelt.

Anreise

Die Externsteine sind von Frankfurt aus in ca. 3,5 Stunden, von Hannover aus in 2 Stunden mit dem Auto erreichbar. Von Köln aus dauert es etwa 2,5 Stunden. Mit dem Zug ist eine direkte Anreise nicht möglich. Von Altenbeken, Bielefeld oder Herford aus geht es dann nur mit dem Bus weiter bis nach Horn-Bad Meinberg.