Im Südwesten Berlins findet man einen der größten und schönsten Seen unserer Landeshauptstadt – den Schlachtensee. Er ist nicht nur bei Wasserratten beliebt, sondern auch bei Spaziergängern. Der sogenannte Uferweg führt ohne Unterbrechung um den gesamten See herum.

Wenn ihr am früheren Morgen aus der S-Bahn-Station „Schlachtensee“ steigt, ist noch nicht viel los am Seeufer. Im Laufe des Tages wird sich das ändern. Kein Wunder, denn der größte See der Grunewald-Seenkette lädt zu allen möglichen Aktivitäten am und im Wasser ein. Vierzig Minuten braucht die S-Bahn S1 Richtung Wannsee vom Stadtzentrum bis zum See. Schneller geht es kaum ins Wasser mitten in der Natur. Der schlauchförmige See liegt umgeben von Wald in der Nähe des ebenfalls beliebten Sees „Krumme Lanke“ im Stadtteil Zehlendorf.
Kaum aus der S-Bahn ausgestiegen, befindet ihr euch schon fast am Seeufer. Im Prinzip könnt ihr hier schon eure Decke auf der Wiese auslegen und mit dem Relaxen beginnen. Bei schönem Wetter ist hier eine Menge los. Es wird gegrillt, gechillt und gefeiert. Doch auch wenn ihr es idyllischer mögt, ist der Schlachtensee für euch das Richtige.
Bummeln auf dem Rundweg Schlachtensee
Rund um den See führt ein ca. fünf Kilometer langer Spazierweg. Er ist eine der beliebtesten Joggingstrecken der Hauptstadt. Gemütlich flanieren geht allerdings genauso gut. Und ihr kommt immer wieder an kleinen, sandigen Uferstellen vorbei, an denen ihr euch etwas ungestörter niederlassen könnt. Picknickkorb auspacken (Rezeptideen für das perfekte Familienpicknick gibt es hier), Getränkeflaschen im See zum Kühlen versenken und … abschalten. Großartig! Dann fühlt man sich wie auf einem romantischen Gemälde des 19. Jahrhunderts.
Der Name des Sees hat übrigens nichts mit irgendeiner Schlacht zu tun, die hier in grauer Vorzeit mal stattgefunden haben könnte. Die Gelehrten streiten noch, aber die Bezeichnung kommt entweder vom Slawischen „slat“ oder Niederdeutschen „slaty“. Und bedeutet entweder „Uferbefestigung, Pfahlbau“ oder „goldfarben“. Jedenfalls wird der Schlachtensee als „Slatse“ schon 1242 in einer Urkunde erwähnt. Das zumindest ist gesichert.
Wakeboarding, Aqua-Yoga oder Surfen – Wassersport ist deine Leidenschaft? In unserem Onlinemagazin erfährst du mehr über die verschiedenen Sporttrends im und auf dem Wasser. Auch Zecken halten sich gern am Ufer, im hohen Gras und im Unterholz auf ... Deshalb sollten auch Wassersportler an Vorsorgemaßnahmen gegen die Spinnentiere denken! Warum? Die kleinen Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger, wie z. B. die Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren, übertragen. Hier findest du alle Infos rund um Zecken: www.zecken.de.
Pack die Badehose ein
Schwimmen geht hier auf jeden Fall. Der Fernsehsender CNN hat den Schlachtensee sogar zu einer der vierzig schönsten Badestellen der Welt erklärt! Das Wasser gilt als das sauberste der Berliner Badeseen. Für Angler ist der See aufgrund der exzellenten Wasserqualität ebenfalls ein Eldorado. Die meistgefangenen Fische sind hier Hecht, Flussbarsch, Wels, Rotauge und Schleie. Und wenn man den Fotos auf diversen Anglerseiten Glauben schenken kann, sind da durchaus kapitale Exemplare dabei! Um zu angeln, müsst ihr allerdings wirklich früh aufstehen, sonst findet ihr keine ruhige Angelstelle. Da gibt es einen gewissen Interessenkonflikt zwischen Badegästen und Anglern, denn beide wissen sauberes Wasser sehr zu schätzen.
Paddeln, rudern und rasten
Wenn ihr euch auf dem Wasser bewegen wollt, um Mandarinente, Reiher, Schwan und Co näher zu kommen, könnt ihr euch ein Boot oder ein Brett zum Stehpaddeln mieten. Der Bootsverleih liegt am Südufer des Sees nicht weit von der S-Bahn-Station und besteht seit über hundert Jahren. Außerdem bietet er echte DDR-Nostalgie, denn es gibt ca. vierzig Ruderboote aus einer ostdeutschen Werft zu mieten. Manche der Bötchen haben vierzig Jahre oder mehr in den Planken stecken. Am dazugehörigen Kiosk gibt es außerdem Getränke, leckere Kleinigkeiten zum Essen und oft auch selbstgebackenen Kuchen. Das sorgt für Stärkung nach dem Rudern oder verkürzt die Wartezeit, wenn die beliebten Boote bei schönem Wetter mal wieder alle ausgebucht sind.
Der Verleih für die Stehpaddelbretter oder SUPs (SUP = Stand-up-Paddling) liegt am Nordende des Sees. Dort könnt ihr die SUPs nicht nur mieten, sondern auch einen Schnupperkurs belegen, um euch auf dem Brett heimisch zu fühlen. Beim „Stehpaddeln“ steht man auf einer Art Surfbrett und bewegt sich mithilfe eines langen Stechpaddels vorwärts. Der Schlachtensee mit seinem ruhigen Wasser ist ideal, um sich mit dieser Trendsportart vertraut zu machen. Tipps und Tricks für SUP-Anfänger findet ihr hier.
Direkt neben dem SUP-Verleih liegt die „Fischerhütte am Schlachtensee“, ein beliebtes Berliner Ausflugsziel mit Restaurant und Biergarten, das schon seit 1773 an dieser Stelle besteht.

Paul-Ernst-Park
Am Südufer des Sees ist auch noch der Paul-Ernst-Park. Der nach dem deutschen Schriftsteller benannte Park zieht sich ungefähr einen Kilometer am Seeufer entlang und bietet neben dichtem Wald auch angelegte Liegewiesen am See.
Anreise
Der Schlachtensee ist ab Bahnhof Alexanderplatz mit der Linie S1 Wannsee in 40 Minuten erreichbar. Berlin ist per Auto von Frankfurt in 6½, von Hamburg in 3½ Stunden erreichbar. Die Bahn braucht von Frankfurt gut 4 Stunden, von Hamburg sind es ca. 2½ Stunden. Berlin ist ebenfalls an das Fernbusnetz angeschlossen und von vielen Städten aus direkt erreichbar.