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Schritt für Schritt: So lauft ihr Wanderschuhe ein!

Ihr wollt mit dem Wandern loslegen und braucht dafür einen Wanderschuh? Ihr habt euch ein neues Paar gegönnt, was aber noch so gar nicht bequem ist? Wir helfen euch dabei, eure Wanderschuhe optimal einzulaufen.

1. Den richtigen Wanderschuh finden

Vor dem Einlaufen steht – na klar! – erst einmal der Kauf eurer Wanderschuhe an. Nutzt dafür unbedingt den Service eines Fachgeschäfts und lasst euch beraten. Ganz wichtig: Wann wollt ihr die Wanderschuhe tragen? Welche Art von Wandertouren schweben euch vor? Wenn ihr das wisst, seid ihr eurem Traumschuh schon einen gewaltigen Schritt nähergekommen. Ein absoluter Vorteil von festen Wanderschuhen ist außerdem, dass Zecken an ihnen wenig Halt finden. So können Zeckenstiche und Erkrankungen in der Folge vermieden werden. Was so ein Wanderschuh kostet? Zwischen 120 und 150 Euro solltet ihr schon auf den Tisch legen. Eure Füße werden es euch danken! Wenn es bei dem Fachgeschäft eurer Wahl die Möglichkeit gibt, die Wanderschuhe „im Gelände“ zu testen, solltet ihr das auch machen. Auf kleinen Podesten könnt ihr das Verhalten der Schuhe beim Bergauf- und Bergabgehen ausprobieren.

Blick auf Wanderschuhe vor Bergpanorama
Wer sich neue Wanderschuhe kauft, sollte sie vorher gut einlaufen.

Dich hat die Wanderlust gepackt? Wir geben dir Tipps für deine Touren über Stock und Stein und für die richtige Ausrüstung. Was du dabei nicht vergessen solltest, ist das Thema Zeckenvorsorge. Wieso?
Die kleinen Blutsauger können gefährliche Krankheitserreger übertragen. Da sich Zecken besonders gern auf Wiesen, im hohen Gras und im Unterholz aufhalten, können sie beim Wandern durchs Grüne leicht abgestreift werden.
Informiere dich jetzt über Zecken und Vorsorgemaßnahmen auf www.zecken.de.

2. So sitzt der Wanderschuh richtig

Bevor ihr eure Wanderschuhe richtig einlaufen könnt, muss die Größe stimmen, allerdings nicht nur in der Länge, sondern auch in der Breite. Der Knöchelsitz ist ebenfalls sehr wichtig, gerade bei längeren Touren mit unebenen Passagen. Achtet bei der Anprobe von Wanderschuhen auf Folgendes:

FSME Risikogebiete - Informationen✓ Passt euch der Wanderschuh in der Länge? Er sitzt richtig, wenn eure Zehen Platz haben, ihr euch aber nicht „festkrallen“ müsst, um Halt zu haben.

✓ Drückt der Schuh an den Seiten? Dann passt er noch nicht. Hin- und herrutschen solltet ihr aber auch nicht.

✓ Am Knöchel sollten eure Wanderschuhe euch guten Halt geben, aber niemals fies drücken oder einschneiden. Der Schuh wird sich zwar noch etwas weiten, ihr sollt aber keine Druckstellen davontragen.

Hier noch drei weitere Tipps für die perfekte Anprobe eurer Wanderschuhe:
1. Morgens sind eure Füße meist schlanker als abends. Geht daher am besten nach Feierabend zum Schuhkauf, dann passt der Wanderschuh hinterher besser.
2. Schnürt eure Schuhe bei der Anprobe komplett zu. Nur so wisst ihr, wie sich der Schuh an eurem Fuß verhält. Und ob er richtig passt.
3. Tragt beim Anprobieren eurer Wanderschuhe auf jeden Fall Wandersocken. Erst dann habt ihr das richtige Gefühl für euren Schuh!

Welche Wanderschuhe gibt es eigentlich? Jede Marke hat da ihre eigenen Definitionen und Kategorien – auch bei den Größen unterscheiden sich die Wanderschuhe sehr von Hersteller zu Hersteller. Man unterscheidet grob vier Klassen: Es gibt sogenannte Hikingschuhe, meist sind das Halbschuhe. Hiermit geht ihr gemäßigte Touren oder etwas längere Spaziergänge sehr gut. Die Wanderstiefel sind dann der Einstieg in etwas längere Touren, auch mal mit Gepäck und über Nacht. Trekkingstiefel eignen sich für diejenigen unter euch, die auch mal Campingurlaub wandernderweise unternehmen wollen – also mit viel Gepäck in unwegsamem Gelände unterwegs sind. Wer richtiges alpines Wandern mit steilen Wegen über Stock und Stein vorhat, greift am besten zu den Bergstiefeln.

3. Die Wandersocke ist die halbe Miete

Apropos Wandersocken: Ohne die läuft nichts, und vor allem nicht ihr! Ähnlich wie die speziellen Socken beim Skifahren oder beim Joggen fangen Wandersocken Druck ab und Schweiß auf, sodass ihr ein optimales Lauf- oder vielmehr Wandergefühl bekommt.
Wandersocken sind dort gepolstert, wo erfahrungsgemäß viel Reibung entsteht: an den Zehengrundgelenken und an der Hacke. Unter dem Fuß und an den Zehen sind Wandersocken meist sehr dünn und so gewebt, dass ihr immer ein möglichst trockenes Fußgefühl habt.
Wandersocken gibt es aus Synthetikmaterial, aber auch aus Naturfasern wie etwa Wolle und aus Mischgeweben. Hier greift ihr am besten zu dem Material, welches euch am meisten zusagt. Die Socken sollten immer so lang sein, dass eure Füße und Knöchel bedeckt sind. Gerade Schuhe aus Leder könnten sonst reiben.

Nicht nur beim Anprobieren, auch beim Einlaufen eurer Wanderschuhe solltet ihr immer Wandersocken tragen. Denn nur dann merkt ihr, wo die Schuhe drücken. Und: Manchmal federn die speziellen Socken sogar den Druck ab, den ihr ohne sie verspüren würdet.

Doppelt „gesockt“ hält besser – viele Wanderer schwören darauf, zwei Paar Wandersocken zu tragen: ein Paar sehr dünne Socken, das den Schweiß gut transportiert, und ein Paar dickere Socken, das besonders den Knöchel vor Druckstellen schützt.

Wanderer erklimmt felsigen Berg
Mit dem richtigen Wanderschuh lässt sich jedes Hindernis überwinden.

4. Gut geschnürt ist schon gewonnen

Was ihr sonst noch beachten solltet beim Wanderschuhkauf und -einlaufen? Schnürt die Schuhe immer zu – selbst beim Einlaufen in der Wohnung. Schnürt sie allerdings nicht von Anfang an zu fest zu, sondern zieht lieber noch einmal nachträglich an, wenn ihr eine Weile in euren Schuhen gelaufen seid. Das gilt nicht nur für die Zeit des Einlaufens, sondern auch auf dem Wanderweg selbst. Lasst euren Füßen etwas Raum und die Möglichkeit, „warm“ zu werden. In besonders unebenen Gebieten und auf steinigen Pfaden solltet ihr darauf achten, dass ihr vorher noch einmal die Schnürsenkel festzurrt, um optimalen Halt in euren Wanderschuhen zu finden.

5. Wanderschuhe einlaufen: So geht’s Schritt für Schritt

Euer Schuh ist ausgesucht und gekauft? Super. Hier kommt der ultimative Wanderschuhratgeber zum Einlaufen eurer neuen Treter:

  1. Tragt die Wanderschuhe zunächst einmal eine Zeitlang in der Wohnung.
  2. Wagt euch im nächsten Schritt einmal vor die Tür und zieht die Wanderschuhe zum Einlaufen etwa auf der Arbeit an.
  3. Geht in euren Wanderschuhen zum Einkaufen oder tragt sie bei einem schnellen Weg um den Block.
  4. Ihr bekommt am Wochenende Besuch? Perfekt – führt eure Wanderschuhe bei einem gemütlichen, längeren Spaziergang im Wald oder am Wasser aus.
  5. Eure Wanderschuhe dürften nun eingelaufen sein, sodass ihr die erste Wanderung antreten könnt. Plant hier eine eher kurze Tour, um wirklich sicherzugehen, dass eure Schuhe bereits gut passen.

6. Wanderschuhe aus Leder einlaufen

Eure Lederschuhe drücken immer noch? Ihr könntet dann noch den Tauwiesentrick anwenden: Zieht im Morgengrauen eure Wanderschuhe aus Leder an und lauft damit über eine Wiese. Der Tau macht sie etwas geschmeidiger. Auch durch Pfützen oder flache Bäche könnt ihr einmal laufen, das erfüllt denselben Zweck. Achtung: Pflegt das Leder nach dem Ausflug ins Wasser, damit das Material wieder weich wird und lange hält!
Hilft auch das nichts, könnt ihr mit den Schuhen aus Leder einmal beim Schuhmacher vorbeischauen – der kann mit ein paar Tricks die Wanderschuhe noch mehr weiten.

Er hält sich hartnäckig, dieser Mythos: Wanderschuhe aus Leder lassen sich mit Urin leichter einlaufen. Er stimmt auch! Denn nass lässt sich Leder eben einfacher dehnen und formen. Wir finden: ziemlich unappetitlich! Und würden die Morgentauvariante immer vorziehen!

Frau mit Stöcken beim Wandern im Wald
Wer eine Wandertour plant, sollte auf das richtige Schuhwerk achten.

7. Drückender Wanderschuh: drei Tipps gegen Blasen

  1. Cremt vor langen Touren eure Zehen und/oder Hacken mit Vaseline ein. Das beugt Blasen vor. Gönnt auch beim Einlaufen eurer Wanderschuhe euren Füßen eine Extraportion Pflege.
  2. Legt beim Wandern ganz bewusst Pausen ein, zieht dann Schuhe und Socken aus und kühlt sie mit Wasser. Zum Beispiel in einem Gebirgsbach.
  3. Perfekte Vorbereitung für eine lange Wandertour: Fußgymnastik. Und barfuß laufen. So gewöhnen sich eure Füße an die Anstrengung und sind weniger empfindlich.

8. Vorsorge: Denkt an Erste Hilfe

  1. Sollte es doch mal Blasen geben: Nehmt spezielle Blasenpflaster. Die sind gepolstert und schaffen so Linderung.
  2. Zeckenschutz sollte beim Wandern selbstverständlich sein. Da Zecken vor allem in Wiesen und Sträuchern zu finden sind, lassen sich die kleinen Blutsauger besonders gerne auf Füßen und Beinen nieder. Hierbei helfen unter anderem feste Wanderschuhe, das Ziehen der Socken über die Hosenbeine sowie Repellents.
  3. Beim Wandern über Stock und Stein kann man leicht stolpern! Vergiss daher nicht, ein Erste-Hilfe-Set mit Desinfektionsspray und Verbandsmaterialien mitzunehmen. Hier findet ihr weitere Tipps zum Packen eures Wanderrucksacks.