Was gehört zur Wanderausrüstung? „So wenig wie möglich“, würden euch erfahrene Wanderer raten. Hier ein paar schnelle Hilfen, um besser einschätzen zu können, was ihr braucht: Für eine Tagestour sind 20 bis 30 Liter top, für eine mehrtägige Hüttenwanderung dürfen es auch 45 Liter sein. Heißt in Gewicht: „Für eine Mehrtagestour in den Alpen sind 8 bis 12 Kilogramm im Rucksack in Ordnung – mehr sollte es nicht sein", rät Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein im Gespräch mit Spiegel Online. Beim Wandern kann man auch in Kontakt mit Zecken kommen, Vorsorge gegen ihre Stiche und die durch sie übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis sind deshalb wichtig.
1. Wanderkleidung
Nicht in den Rucksack, sondern an euren Körper gehört natürlich die Kleidung, in der ihr wandern geht. Folgt dem Zwiebelprinzip und setzt auf atmungsaktive Materialien. Ein Geheimtipp unter Wanderern: statt Synthetikshirts lieber welche aus Merinowolle tragen. Die riechen kaum und lassen sich schnell auslüften. Zieht euch so an, dass euch ein wenig frisch ist, wenn ihr eure Tour startet. Schützt euch aber immer ausreichend gegen Wind, zum Beispiel mit einer Regenjacke oder einem Softshell. Beim Packen sollte auch die nötige Zeckenvorsorge beachtet werden! Denkt daran, vor allem lange Kleidung zu tragen, um den Blutsaugern den Zugang zur Haut zu erschweren. Helle Farben helfen dabei, Zecken schnell zu entdecken.
2. Wandersocken und Wanderschuhe
Ebenfalls angezogen statt eingepackt gehören eure Wandersocken und eure Wanderschuhe. Wie ihr Wanderstiefel & Co richtig eintragt, verraten wir euch in einem weiteren Beitrag! Wichtig: Wasserdicht müssen eure Schuhe sein. Sind sie schon etwas durchlässig, imprägniert oder fettet ihr sie lieber noch einmal nach.
3. Sonnenschutz
Ganz wichtig in der Wanderausrüstung: Rundum-Sonnenschutz. Das bedeutet, ihr benötigt Sonnenbrille, Sonnenhut oder Mütze und Sonnencreme. Bedenkt dabei, dass die Sonne bei einer alpinen Tour sehr stark ist, und wählt lieber einen höheren Lichtschutzfaktor. Nutzt einen Buff oder ein Bandana als Sonnenschutz, das dient euch bei Wind auch als Halstuch. Wieder Ballast gespart!

4. Schutz vor Regen
Nichts kann einem so sehr die Tour vermiesen, wie nass zu werden, oder? Packt daher eine Regenhose und eine Regenjacke ein, wenn ihr die nicht eh schon anhabt.
5. Kälteschutz
Ihr merkt schon: Die richtige Kleidung ist das A und O beim Wandern. Denkt daran, dass es in den Bergen oder im Wald oft frischer ist als am Startpunkt eurer Wanderung. Und dass das Wetter, gerade im Gebirge, schnell umschlägt. Mütze und Handschuhe sind daher Pflicht. Bei einer Mehrtagestour gehören eine lange Ski-Unterhose sowie ein Langarmshirt und ein Fleecepulli oder etwas ähnlich Leichtes auf eure Wanderpackliste.
6. Wechselkleidung
Stichwort Mehrtagestour: Klar benötigt ihr Wechselkleidung. Packt gerade das Nötigste ein und wascht eure Kleidung lieber zwischendurch. Das spart Platz! Ein Tipp: Nehmt selbst auf einer Tagestour ein Wechselshirt mit. Ihr fühlt euch abends bestimmt wohler, wenn ihr auf dem Rückweg seid, und ihr verringert so das Risiko, euch zu verkühlen.
7. Trinkflasche
Nehmt euch ausreichend Wasser in einer Trinkflasche mit, die ihr wenn möglich unterwegs nachfüllt. Ist es sehr warm und die Tour anstrengend, mixt ihr euch am besten ein isotonisches Getränk, mit dem ihr Salz- und Energieverlust schnell ausgleichen könnt.
8. Verpflegung
Neben Wasser gehört auch Essen auf eure Packliste für die Wandertour. Setzt auf Snacks, die euch etwas längerfristig Energie liefern: Nüsse zum Beispiel oder auch Vollkornbrot. Obst und Müsliriegel sind natürlich auch erlaubt. Achtet hier darauf, dass die Riegel nicht zu viel Zucker enthalten. Ist euch nach etwas Süßem, packt euch dunkle Schokolade ein. Bei einer längeren Tour über mehrere Tage solltet ihr Campinggeschirr und -besteck dabeihaben. Und wenn ihr campen geht, dann muss ein Kocher natürlich auch mit!

9. Erste-Hilfe-Set
Ihr seid draußen in der Natur unterwegs – ein Erste-Hilfe-Set braucht ihr daher unbedingt zum Wandern. Darin: Pflaster, Nagelschere, Desinfektionsspray, kühlende Salbe und – falls nötig – eure regulären Medikamente sowie leichte Schmerzmittel und Anti-Durchfallmittel. Auch eine Zeckenkarte oder Pinzette zur Entfernung von Zecken sollte mit dabei sein.
10. Biwaksack – und wenn nötig: Schlafsack und Zelt
Erste Hilfe, wenn plötzlich das Wetter umschlägt, liefert euch ein Biwaksack. Im Prinzip eine Art Über-Schlafsack, mit dem ihr euch vor Wind und Wetter schützen könnt. Und: In Knallfarben kann der Biwaksack auch auf euch aufmerksam machen. Ihr übernachtet öfter mal auf Hütten oder im Zelt? Dann legt euch einen ganz dünnen, aber trotzdem warmen Schlafsack aus Seide zu. Eine Investition, die sich lohnt! Wenn ihr mehrere Tage unterwegs seid und nicht in Hütten nächtigt, gehört das Zelt natürlich mit auf eure Wanderpackliste. Mehr Informationen rund um eure Zelt- und Campingausrüstung geben wir euch hier.
11. Alles für die Übernachtung
Wo wir gerade von Übernachtung sprechen: Wenn ihr mehrere Tage unterwegs seid, solltet ihr ein leichtes Handtuch, zum Beispiel aus Mikrofaser, mitnehmen. Füllt eure Duschsachen in kleine Behältnisse um, so spart ihr Platz und Gewicht. Ein Tipp: Rüstet euch mit Badeschlappen aus, nehmt keine Flipflops mit. Badeschuhe könnt ihr nämlich sehr bequem als Hausschuhe tragen. Übrigens: Viele Hütten bieten auch Filzpantoffeln oder Gummilatschen für Gäste an. Mit zur Übernachtungsausrüstung gehören außerdem ein Ladegerät für euer Telefon, eine Stirnlampe und anderes technisches Equipment, wie etwa Speicherkarten für eure Kamera.
12. Orientierung per Smartphone oder mit Wanderkarte

Letzter Punkt bei der Beantwortung der Frage „Wanderausrüstung: Was braucht man?“ ist der der Orientierung. Entweder, ihr vertraut auf euer Smartphone und nutzt das zur Navigation. Dafür ladet ihr euch die Karten des Wandergebiets vor eurem Trip herunter und steckt am besten noch eine Powerbank ein. Oder aber, ihr setzt auf die Oldschool-Variante und navigiert per Wanderkarte und Kompass. Letztere gibt es auch ganz flach und dünn. Übt hier vor eurer ersten Wandertour einmal, wie ihr damit umgeht.
So etwas wie Ausweis, Bargeld und Krankenversichertenkarte solltet ihr natürlich auch dabeihaben, am besten verstaut in einer eurer vielen Reißverschlusstaschen an Jacke oder Rucksack.
Welchen Rucksack braucht ihr und wie packt ihr diesen für das Wandern?
Ein Packtipp zum Schluss: Nach hinten/unten in den Rucksack gehören Dinge, die ihr wahrscheinlich nicht oder am wenigsten braucht, das Erste-Hilfe-Set zum Beispiel. Weiter nach oben oder griffbereit in eine Seitentasche steckt ihr Trinkflasche, Sonnenschutz und Snacks für zwischendurch. Der Tiroler Bergführer Mike Rutter zeigt euch im Video, wie es geht:
Noch ein paar Hinweise zum Rucksack: Der perfekte Begleiter auf eurer Wandertour sollte zwei Dinge erfüllen. Nämlich wasserdicht oder zumindest mit einem Regenschutz ausgerüstet sein. Und so leicht wie möglich. Investiert hier lieber etwas mehr Geld, euer Rücken freut sich! Perfekt ist euer Wanderrucksack, wenn er einen belüfteten Netzrücken hat, sodass er nicht an euch klebt.
Habt ihr alles beisammen? Auf geht’s, der Berg ruft!