Surfen trifft Paddeln trifft Gymnastik: Stand-up Paddling, kurz SUP, ist der ideale Sport, um nach dem Job abzuschalten. Wie es geht? Erfahrt hier mehr!
Stand-up Paddling: Was ist das?
Viele Surfer schwören drauf, wenn zu wenig Wind und Wellen gehen: Stand-up Paddling. Was viele zuerst als „Nordic Walking fürs Wasser“ belächelten, hat sich zu einem richtigen Trendsport gemausert! Gerade auf Seen und ruhigen Flüssen in Städten wie Hamburg, München oder Berlin könnt ihr im Sommer zahlreiche Stehpaddler beobachten, die ihren Feierabend auf dem Wasser genießen. Wer den SUP-Wassersport erfunden hat? Bei Fischern, zum Beispiel vor der griechischen Küste, hat das Stehpaddeln seit Hunderten von Jahren Tradition. Ursprünglich wurde SUP auf Hawaii erfunden. Als Begründer der modernen Sportart Anfang der 2000er Jahre gilt der Kalifornier Laird Hamilton.
Stand-up Paddling: Tipps für die Auswahl der Ausrüstung
Genug mit dem Vorgeplänkel, ihr wollt raus aufs Wasser, oder? Diese Ausrüstung benötigt ihr für das Stand-up Paddling:
ein SUP-Board
ein SUP-Paddel
bequeme Kleidung
Sonnencreme und -brille sowie eine Kopfbedeckung
einen wasserdichten Packsack für eure Wertsachen
Ihr seht: Viel braucht es nicht, um Stand-up Paddling zu lernen. SUP-Boards könnt ihr bei speziellen Verleihern oder auch der klassischen Bootsvermietung ausleihen. Am besten greift ihr am Anfang auf Allround-Boards zurück. Allround-Boards liegen gut im Wasser und sind ausreichend breit, sodass ihr sicher darauf fahrt. Raceboards hingegen sind schmaler und dadurch für Anfänger nicht so einfach zu handhaben. Das Paddel gibt es dazu. Ihr könnt das Material meist stundenweise ausleihen und zahlt zwischen 15 und 20 Euro für 60 Minuten. Da ihr ja AUF dem Wasser fahrt und hoffentlich nicht IM Wasser landet, reichen bequeme Sportsachen. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, tragt ihr Badezeug und darüber Surfshorts und ein Lycra-Shirt. Ihr paddelt barfuß – es sei denn, es zieht euch bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius aufs Wasser. Dann solltet ihr euch einen Neoprenanzug sowie Handschuhe und Schuhe aus Neopren anziehen.
Am Ufer tummeln sich oft Mücken, Zecken und anderes Getier – lästigen Stichen beugt ihr mit einem Insektenschutz vor. Gegen Zecken, die sich am Ufer aufhalten können, solltet ihr unbedingt vorsorgen. Denn die Spinnentiere können durch ihren Stich gefährliche Krankheitserreger übertragen, wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Da das Wasser die Sonnenstrahlen reflektiert, denkt an Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor und setzt am besten noch eine Schirmmütze und Sonnenbrille auf. Dann kann es auch schon losgehen mit dem Stand-up Paddling!
Die optimale SUP-Technik
Die gute Nachricht vorweg: Mit der richtigen Technik ist Stand-up Paddling nicht schwierig und auch ohne Trainer machbar. Wenn ihr schon einmal surfen wart, ein Kanu oder Kajak übers Wasser gesteuert habt oder Wakeboard gefahren seid, lernt ihr die SUP-Technik in der Regel sehr schnell. Folgende Tipps helfen euch, beim Stehpaddeln besser voranzukommen und euch nicht zu sehr zu verausgaben:
Stellt euch mittig auf das Brett – meist hat das SUP-Board dort auch einen speziellen rutschfesten Belag – und stellt dann nach und nach eure Füße in der Nähe des Randes hin.
Geht immer etwas in die Knie: So kontrolliert ihr euer Brett auch bei leichtem Wellengang.
Haltet das Paddelblatt richtig herum: Die Innenseite, also die gebogene Seite der „Schaufel“ zeigt nach vorne. So verdrängt ihr mehr Wasser bei einem Paddelzug.
Apropos Paddelzug! Die optimale SUP-Technik geht so: Stecht das Paddel möglichst weit vorn und nah am Brett ein. Das Paddel sollte in einem Winkel von 90 Grad zum Brett stehen. Zieht dann das Paddel zu euch heran. Stellt euch gleichzeitig vor, dass ihr das Brett aus den Knien zum Paddel drückt. So spart ihr Kraft. Zieht das Paddel bis zu euren Hacken und macht dann den nächsten Zug.
Lasst den Oberkörper mit der Paddelbewegung mitrotieren.
Wechselt zwischendurch die Seiten, um euren Körper gleichmäßig zu belasten.
Lenken könnt ihr, indem ihr das Paddel wie ein Steuer am Boot im gewünschten Winkel zum Brett ins Wasser haltet.
Eine Drehung nehmt ihr so vor: Stecht das Paddel auf der Seite, in die ihr euch drehen wollt, ein – möglichst weit weg vom Brett. Dreht euer Brett nun mit eurer Hüfte heraus in Richtung des Paddelblatts. Stecht dann das Paddel auf der anderen Seite ins Wasser und lenkt so euer Brett sanft um die Kurve.
In diesem Video seht ihr Surfer Kai Lenny in Aktion und könnt die Grundlagen noch einmal live verfolgen:
Ihr seht: Stand-up Paddling könnt ihr ganz einfach selbst lernen. Oder ihr bucht einen Kurs. Mancherorts könnt ihr auch SUP-Yoga ausprobieren oder längere Touren auf dem Brett unternehmen. Wie ihr herausfindet, was euch Spaß macht? Einfach ausprobieren!
Übrigens lernen Kinder das Stand-up Paddling meist schneller als Erwachsene – und haben richtig Spaß dabei! Sie sollten schon schwimmen können, bevor sie die ersten Runden auf dem Brett drehen. Zieht ihnen zur Sicherheit noch eine Schwimmweste an – und der Familienausflug auf den SUP-Brettern kann losgehen!
Die Balance auf dem Wasser halten, mit Kraft vorankommen, lenken – der Trainingseffekt des Stand-up Paddlings ist groß. Ähnlich wie beim Prinzip des Zirkeltrainings beansprucht ihr bei einer Session mehrere Muskelgruppen: Schultern und Arme für den Paddelzug, eure Bauch- und Rückenmuskeln, um stabil zu bleiben, eure Beine, um sicher zu stehen und zu lenken. Diesen Trainingseffekt lassen sich natürlich auch die Reichen und Schönen nicht entgehen! Wer regelmäßig auf dem Steh-Paddelbrett zu sehen ist?
1. Camila Alves
Camila Alves ist nicht nur die Ehefrau von Hollywood-Star Matthew McConaughey, sondern auch Model und Mama von drei Kindern. Sie ist im Urlaub Fan des Stehpaddelns geworden: https://www.instagram.com/p/BikCXqSAGpq/
2. Behati Prinsloo
Victoria’s-Secret-Engel Behati Prinsloo zieht es immer wieder auf das Brett – mit oder ohne Paddel! https://www.instagram.com/p/bfptBdQlkn/
Die drei Models wissen vermutlich nicht nur den Trainingseffekt zu schätzen. Mit dem SUP-Board könnt ihr den Trubel an überfüllten Stränden und auf Baggerseen hinter euch lassen und nach ein paar Paddelzügen abseits des Strandes in Ruhe die Seele baumeln lassen. Training und Entspannung zugleich – besser geht es kaum, oder?!