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Den eigenen Garten pflegen und hegen – Tipps von Malgorzata Ackermann

Wer wie Malgorzata Ackermann gerne im Garten arbeitet, kennt das: Die grüne Oase bedarf täglicher Pflege und es gibt unzählige Möglichkeiten, den Garten umzugestalten. Ihr plant gerade selbst, euren Garten zu verändern oder euch ein komplett neues grünes Domizil zu schaffen? Dann schnappt euch Harke und Spaten und folgt den Tipps unserer Kleingärtnerin.

Frau mit Pflanzentöpfen im Garten
Gartenarbeit beginnt mit Planung – realistische Ziele und ein Zeitplan helfen, den Garten in eine grüne Oase zu verwandeln.

Gartengestaltung beginnt mit Planung

Egal, ob es sich bei der Gestaltung um einen komplett neuen oder einen bereits vorhandenen Garten handelt, vor allem Anfänger wissen oft nicht, womit sie bei der Planung beginnen sollen. Als Erstes entwickelt ihr eine Grundidee, hierbei hilft es, ein ungefähres Bild im Kopf zu haben, wie der Garten später aussehen soll. Zudem solltet ihr bedenken, dass eine Neugestaltung zeitaufwändig und kostspielig ist. Man sollte die Ziele bei der Planung des Gartens nicht zu hoch setzen und sich nicht allzu viel von Zeitschriften inspirieren lassen. Diese zeigen oft imposante Staudenbeete, die eigentlich nur ein Fachmann umsetzen und pflegen kann. Deshalb sollte man stets abwägen, was mit den eigenen Mitteln und innerhalb des möglichen Zeitrahmens und Budgets umgesetzt werden kann. Wenn ihr einen Zeitplan erstellt, bedenkt, dass die Gartenarbeit insbesondere im Frühjahr sehr zeitintensiv ist, denn hier gilt es, den Boden bei Bedarf regelmäßig zu lockern und zu düngen, Gemüsesaaten und Knollen in die Erde zu setzen sowie den ersten Rasenschnitt zu machen. Im Sommer hingegen darf man die Zeit im Garten genießen. Hier fallen einfache Tätigkeiten an wie: Tomatenblüten entfernen, neue Erdbeeren pflanzen, regelmäßig harken, um den Boden feucht zu halten, und Unkraut jäten. Während der Herbstzeit geht es vor allem darum, den Garten winterfest zu machen. Dann werden Pflanzen eingewintert, der Rasen gedüngt und frostempfindliche Beete abgedeckt. Im Winter stehen natürlich weniger Gartenarbeiten an. Immergrüne Pflanzen sollten jedoch auch in der kühlen Jahreszeit regelmäßig gegossen werden. Bei Schneefall müssen Pflanzen und Äste vom Schnee befreit werden.

„Ich rate, sich seine Ziele bei der Gartengestaltung nicht zu hoch zu setzen. Lieber nicht allzu viel von Zeitschriften inspirieren lassen, sondern einfache Staudenbeete anlegen. Die machen auch Gartenanfängern Freude.“

Zeckeninformationsportal - zecken.de

Den Garten naturnah gestalten

Malgorzata ist ein Fan von natürlichen Gärten, denn so haben Mensch und Tier etwas davon. Dazu gehört vor allem: auf Kunstdünger verzichten. Denn viele Dünger sind mit chemischen Zusätzen versehen und sorgen dafür, dass Mikroorganismen Schaden nehmen. Stattdessen kauft sie nur Naturdünger wie Kuhmist und kann das selbst angebaute Obst und Gemüse unbeschwert genießen. Alternativ funktioniert natürlich auch Rinder-, Schweine- oder Pferdemist. Den bekommt ihr direkt beim Bauern. Wer kein Geld für Dünger ausgeben möchte, kann Naturdünger auch selber herstellen. Das geht zum Beispiel mit Hilfe eines Komposthaufens – ganz ohne Chemie und Giftstoffe. Ein Komposthaufen sollte ohnehin in keinem Garten fehlen. Hierfür eignen 

Biene bestäubt Blume im Garten
Ein naturnaher Garten bereichert die Artenvielfalt.

sich sämtliche Gartenabfälle wie Gras, Erde, vertrocknete Blüten und Heckenschnitt, aber auch Küchenabfälle wie Gemüse- und Obstreste oder Eierschalen. Fleischabfälle und kranke Pflanzen gehören hingegen nicht auf den Kompost. Ihr zählt zu den Kaffeetrinkern, die noch ganz oldschool auf die herkömmlichen Filtertüten vertrauen? Prima, denn übrig gebliebener Kaffeesatz bietet wertvolle Nährstoffe wie Stickstoff und Kalium und kann direkt in die Erde gegraben werden. Außerdem pflanzt Malgorzata viele regionale Pflanzen, von denen auch die heimischen Tiere profitieren. Als gute Nahrungsquelle dienen Insekten zum Beispiel die Glockenblume, die Moschusmalve und der Rittersporn. Seit kurzem ist die Kielerin auch Imkerin und besitzt zwei Bienenvölker. Bienen sind nützliche Tiere, weil sie durch das Sammeln von Nektar und Pollen einen erheblichen Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen leisten.

„Ich bin ein Fan von natürlichen Gärten, denn so haben Mensch und Tier etwas davon. Dazu gehört für mich vor allem: auf Kunstdünger verzichten.“

Das Gewächshaus – leckeres Gemüse das ganze Jahr

über Malgorzatas erstes Projekt war ein Gewächshaus. Ein Gewächshaus hat den Vorteil, dass Pflanzen zum Überwintern reingestellt werden können. Auch bei schlechtem Wetter kann gegärtnert werden, und Gewächse, die Hitze lieben, gedeihen prächtig. Wichtig ist, dass der Boden in regelmäßigen Abständen – alle zwei bis drei Tage – gegossen wird. Zudem kann es im Sommer schnell 35 bis 40 Grad werden, sodass regelmäßig gelüftet werden sollte. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Pilzkrankheiten ausbreiten.

Das Hochbeet – Hingucker und Komposthaufen in einem

Außerdem werkelt Malgorzata derzeit an ihrem dritten Hochbeet. Das kann sie jedem empfehlen, denn solch ein Hochbeet macht sich auch auf einem großen Balkon oder einer Terrasse sehr gut. Aufgrund der Höhe, die meist zwischen 80 und 100 Zentimetern liegt, entfällt auch das lästige Bücken beim Pflanzen. Ein weiterer Vorteil: Gemüse und Kräuter sind vor Ungeziefer wie Nacktschnecken geschützt. Den Inhalt des Beetes bilden mehrere Schichten aus Holz, Kompostresten und Laub – so können auch Naturabfälle weiterverwendet werden.

Das Insektenhotel – für den Artenschutz

Die Hobbygärtnerin ist stolze Besitzerin eines Insektenhotels, das sie „Gosia’s Inn“ getauft hat. Wieso sollte man Insekten eine künstliche Nist- und Überwinterungshilfe schaffen? Finden sie mit ihrer Größe nicht überall komfortablen Unterschlupf? Von wegen! Mittlerweile gibt es nur noch wenige natürliche Lebensräume für Insekten, und somit haben sie immer weniger Raum, um ihre Eier abzulegen und unsere biologische Vielfalt zu bereichern. Der schrumpfende Lebensraum hängt auch mit der intensiven Schädlingsbekämpfung zusammen, die häufig in der industriellen Landwirtschaft eingesetzt wird. Außerdem genießt Malgorzata die Artenvielfalt ihrer Hotelbesucher – Hummeln, Wildbienen, Schlupfwespen, Marienkäfer und Schmetterlinge sind hier beherbergt. Sie leisten einen großen Beitrag zur Bestäubung und Befruchtung von Blumen und Obstgehölzen. Zuletzt hat eine seltene Blauwespe Platz in Malgorzatas Hotel gefunden. Das Hotel kann freistehend, hängend an Bäumen oder Hauswänden angebracht werden. Für den Bau des Insektenhotels hat sie ein Regal und eine Dachkonstruktion gebaut, eine detaillierte Anleitung findet ihr auf ihrem Blog. Der ideale Standort: eine sonnige und windgeschützte Ecke. Malgorzata war damals die Erste in ihrer Schrebergartensiedlung, die sich ein solches Insektenhotel anschaffte, aber ihr Enthusiasmus war ansteckend – heute haben auch viele ihrer Nachbarn ein Insektenhotel.

Insektenhotel im grünen Garten
Mit ihrem Insektenhotel schafft Malgorzata einen natürlichen Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen, Marienkäfer & Co.

Erste Hilfe und Zeckenschutz – auch im Garten sehr wichtig

Bei der vielen Arbeit in der freien Natur darf ein Erste-Hilfe-Set nicht fehlen. Dies sollte griffbereit im Schuppen oder Gartenhaus liegen. Auch an den notwendigen Schutz gegen Sonne, Insekten und Zecken sollten Hobbygärtner denken. Zecken können gefährliche Krankheitserreger übertragen, die zum Beispiel Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose auslösen können. Borreliose kann, wenn sie frühzeitig entdeckt wird, mit Antibiotika behandelt werden. FSME kann nicht behandelt werden, aber eine Impfung kann schützen. Malgorzata wurde bei der Gartenarbeit schon oft von Zecken gestochen und dabei auch schon einmal mit Borreliose infiziert. Daher ist für sie die richtige Zeckenvorsorge selbstverständlich. Im Garten sollten zum Beispiel immer feste Schuhe sowie lange, helle Kleidung getragen werden. Zusätzlich können insektenabweisende Sprays, sogenannte Repellents, benutzt werden. Nach jedem Aufenthalt in der Natur sollte man außerdem seinen Körper gründlich nach Zecken absuchen

Gärtnern geht auch ohne Garten

Wer keinen Garten hat, muss trotzdem nicht auf eigenes Gemüse verzichten. Ist ein Balkon vorhanden? Glückwunsch, denn auch hier kannst du problemlos Tomaten, Paprika, Salate, Chili oder Kräuter wie Lorbeer, Majoran, Rosmarin und Kohlpflanzen einpflanzen. Die genaue Menge ist natürlich von deiner Balkongröße abhängig.

Mehr über Malgorzata Ackermann, ihre grüne Oase, Tipps für Gartenanfänger sowie Inspirationen für weitere Gartenprojekte findet ihr auf ihrem Blog: https://www.kleingaertnerin.de