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Kletterausrüstung: was ihr wirklich braucht und worauf es beim Kauf ankommt

Ganz so genügsam wie etwa beim Wandern, Joggen oder Trailrunning kommt ihr beim Klettern leider nicht aus. Für das Seilklettern braucht es zu Beginn ein paar Basics, die euch sicher den Felsen oder die Wand hinaufbringen. Dazu gehören die richtigen Kletterschuhe, ein Erste-Hilfe-Set und notwendige Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken – wir verraten euch, was auf eure Kletterausrüstungsliste gehört und worauf ihr beim Kauf achten solltet.

1. Kletterschuhe

Fuß in Kletterschuh auf hartem Untergrund
Der richtige Schuh ist beim Klettern das A und O.

Zur Grundausrüstung beim Klettern gehören spezielle Kletterschuhe. Diese sitzen sehr eng und machen es euch dadurch möglich, auch auf kleinen Tritten Halt zu finden. Auch die Gummisohle verhilft euch zu mehr Grip am Felsen und an der Kletterwand. Eng anliegen sollen die Schuhe, schmerzen aber nicht. Übrigens gibt es für draußen und für die Halle jeweils etwas unterschiedliche Modelle. Lasst euch daher am besten beim Einkauf beraten. Apropos, preislich liegen Kletterschuhe zwischen 50 und 100 Euro. Wenn ihr lieber outdoor klettern geht, benötigt ihr eventuell noch sogenannte Zustiegsschuhe, auch Approach-Schuhe genannt. Diese Mischung aus Kletter- und Wanderschuh ermöglicht euch den Aufstieg bis an den Kletterfelsen eurer Wahl.

2. Klettergurt und Sicherheitsgerät

Ganz oben auf die Packliste fürs Klettern gehören Klettergurt und Sicherungsgerät. In den Klettergurt steigt ihr hinein wie in eine Hose, geschlossen wird er auf der Hüfte. Darin hängt ihr ein, was ihr auf eurem Klettersteig oder an der Wand benötigt: Karabiner, Expressschlingen, Magnesiabeutel … und ihr hängt euch selbst damit ins Seil. Ein guter Klettergurt kostet um die 50 Euro. Im Kletterbedarf findet ihr etwa 40 verschiedene Arten an Sicherungsgeräten. Wozu ihr so ein Teil überhaupt benötigt? Ganz einfach: Fallt ihr ins Seil, bremst das Gerät, das euer Kletterpartner in seinem Gurt eingehängt hat, eure Fahrt nach unten mehr oder weniger sanft aus. Für Kletteranfänger in der Kletterhalle empfiehlt der Deutsche Alpenverein eine halb automatische Sicherung – die bietet auch für Ungeübte hohe Sicherheit. Es gibt übrigens auch Sicherungsgeräte für Solokletterer.

Informationen zu FSME Risikogebieten

3. Kletterseil und Seilsack

Mann mit Rucksack und Seil auf dem Weg zum Klettern
Neben einem Kletterseil sollten auch ein Sicherheitsgerät sowie Haken und Klemmgeräte eingepackt werden.

Für das Klettern outdoor benötigt ihr ein etwa 60 bis 70 Meter langes Seil. Schaut nach einem dynamischen Einfachseil – das gibt etwas nach und hält euch auch mit nur einem Strang sicher auf der Kletterroute. Um das Seil fachgerecht zu verstauen und zu transportieren, bietet sich ein Seilsack an. Für das Kletterseil bezahlt ihr um die fünf Euro pro Meter und der Seilsack liegt bei etwa 20 bis 25 Euro.

4. Haken und Klemmgeräte

Kraxelt ihr nur in der Kletterhalle, braucht ihr in der Regel nicht viel mehr Ausrüstung. Wenn ihr im Felsen klettern geht, gehören noch Karabiner oder sogenannte Expressen oder Expressschlingen auf eure Kletter-Packliste. Damit hangelt ihr euch von Sicherung zu Sicherung. Wollt ihr euren Klettersteig komplett selbst gestalten, benötigt ihr noch Fels- oder Kletterhaken oder eine Alternative. Heutzutage nutzt man vor allem sogenannte Friends oder Cams: Klemmgeräte, die es euch ermöglichen, in Felsspalten Halt zu finden. Der Vorteil gegenüber den klassischen Haken: Das Handling ist einfacher und ihr könnt sie schnell wieder entfernen!

5. Kletterhelm

Seid ihr draußen unterwegs, benötigt ihr einen Helm für das Klettern. So schützt ihr euch vor Steinschlag im Felsen und für den Fall, dass ihr beim Abrutschen mit dem Kopf gegen den Felsen fallt. Für einen Kletterhelm bezahlt ihr zwischen 25 und 70 Euro.

6. Magnesia, Griffbürste und andere Kletter-Kleinigkeiten

Um eure Kletterausrüstung zu vervollständigen, haben wir noch folgende Tipps für euch. Nutzt Magnesiumkarbonat, das ihr in einem Magnesiasack – auch Chalkbag – mitführen könnt. Es hilft euch dabei, euch besser festzuhalten und so eure Klettertechnik zu verbessern. Kleine Beutel gibt es ab etwa zehn Euro. Das „weiße Gold“ kauft ihr für etwa zehn Euro pro 300 Gramm. Mit einer Griffbürste (um die zehn Euro) putzt ihr Tritte und Griffe, wenn nötig. Auch eure Schuhe könnt ihr damit zwischendurch säubern. Wer als sichernder Partner die Nase voll von Nackenschmerzen hat, kann sich für etwa 30 Euro mit einer Sicherungsbrille ausrüsten. Durch eine Art Spiegel habt ihr damit euren Kletter-Buddy immer im Auge – und müsst dafür nicht einmal hochschauen!

Mann bereitet sich mit Magnesium an den Händen aufs Klettern vor
Magnesium hilft, sich am Felsen besser festzuhalten. Also schnell einpacken!

7. Kletter-Kleidung

Setzt wie beim Bouldern auf bequeme Kleidung, in der ihr euch gut bewegen könnt – die euch aber nicht die Sicht auf eure Hände und Füße raubt. Ihr merkt: Die Kletterausrüstung für Anfänger kann ganz schön ins Geld gehen. Wenn ihr eher in der Kletterhalle unterwegs seid, könnt ihr in der Regel das komplette Equipment ausleihen, Magnesium steht in größeren Behältnissen für euch zur Verfügung. Klettert ihr viel an der frischen Luft, fallen die Kletteranschaffungen etwas früher an. Ein Tipp: Fragt vor dem Kauf in euren Kletter-Communities, was ihr leihen oder günstiger abkaufen könnt und was ihr zum Klettern wirklich neu kaufen müsst.

Kletterausrüstung: Tipps für das Klettern draußen

Wie bei anderen Outdoor-Sportarten gilt auch beim Klettern: Nehmt euch etwas zu trinken und zu essen mit auf den Klettersteig. Denkt an Sonnenschutz und seid auf Wind und Regen eingestellt. Auch an Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche sollte gedacht werden. Hierzu zählen insektenabweisende Mittel und lange, helle Kleidung. Zudem solltet ihr euch nach dem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen und beim Wandern in FSME-Risikogebieten an die empfohlene Impfung denken. Führt außerdem ein Erste-Hilfe-Set inklusive Zeckenkarte mit, auch in der Nähe von Felsen sind Zecken aufzufinden, und beim Klettern gibt es hin und wieder mal ein paar Ratscher! Wenn ihr in höhere Gefilde wandert, orientiert euch an unserer Wander-Packliste oder stellt euch auf das Campen ein.